Das Wirteehepaar Iris und Bernhard Haiss hält den Betrieb im Bad Imnauer Gasthof Eyachperle derzeit mit Essensangeboten zum Abholen aufrecht.Foto: Haid Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Lockdown trifft Imnauer Gastronomie hart / "Eyachperle" hat Abholservice

Der zweite Lockdown in der Corona-Krise trifft auch die vier Bad Imnauer Gastronomiebetriebe seit Anfang November wieder mit voller Wucht. Vor allem die vielen Wanderer müssen nach der Tour derzeit ohne Einkehrmöglichkeit auskommen.

Haigerloch-Bad Imnau. Ganz geschlossen ist seit November das Hotel Fürstenhof, das ohnehin seit Jahren im Hotel und Kursaal eine Winterpause bis Mitte März einlegt. Brigitte Durst, verantwortliche Leiterin des Hotels, musste dieses Jahr von 29 gebuchten Hochzeitsfeiern 15 Feiern im Kursaal coronabedingt absagen. Davon konnten 13 Hochzeitsfeiern im Einvernehmen mit den Brautpaaren auf 2021 umgebucht werden.

Die Anzahl der Gäste wurden im Sommer wegen der Pandemie auf maximal 99 Personen beschränkt, was zusätzlich zu Umsatzeinbußen führte. Teils waren Hochzeiten mit über 200 Gästen gebucht.

Weitere Einbußen im Fürstenhof gab es auch wegen Absagen von Familien- und Firmenveranstaltungen. Etwas besser liefen die neuen Hotelpauschalangebote über einen Reiseveranstalter von jeweils montags bis freitags im Hotel Fürstenhof. Hier waren im Sommer wöchentlich bis zu 35 Betten belegt.

Die Café- und Weinstube im Adler hat in der Coronakrise die Öffnungszeiten nach Voranmeldung umgestellt und öffnet seither nach Bedarf. Maria Kaiser will nach dem Tod ihres Mannes Peter den Gastronomiebetrieb mit einer Aushilfe im neuen Jahr weiterführen. Sie habe etliche Wandergruppen vorwiegend an offenen Sonntagen aber auch wochentags auf Anmeldung. Sohn Martin, von Beruf Speditionskaufmann, hat seit einem Jahr ein Vollzeitjob im IT-Sektor in Leinfelden-Echterdingen und arbeitet aktuell im Home-Office.

Iris und Bernhard Haiss vom Gasthof Eyachperle bieten wie im ersten Lockdown im Frühjahr jetzt wieder von Dienstag bis Freitag ein Tagesessen zum Abholen an. "Das läuft bisher gut, ist aber bei weitem kein Ersatz für den Restaurantbetrieb mit 80 Plätzen und im Sommer zusätzlich mit der Balkonbestuhlung", sagt Bernhard Haiss. Außerdem ist das Hotel für Handwerker und Geschäftsreisende geöffnet.

Das Tagesessen machen beide nun selbst, die festangestellten Mitarbeiter und Aushilfen (15 Personen) sind – wie im ersten Lockdown – aktuell in Kurzarbeit. Buchungen wie Weihnachtsfeiern liegen noch etliche im Dezember vor, so Iris Haiss, die darauf hofft, dass die aktuellen Beschränkungen im Gastronomiebereich nächsten Monat wieder gelockert werden.

Ganz hart trifft es das nostalgische Café Theresia. Es ist seit der Corona-Krise im März geschlossen. Für Margrit Damm, die zwischenzeitlich einen Kindergarten-Teilzeitjob angenommen hat, war es nicht möglich, die Abstandsregeln im relativ kleinen Ambiente einzuhalten. "Wir haben maximal 25 bis 30 Plätze zur Verfügung und mussten nach der alten Verordnung auf zwölf Personen reduzieren", so Damm. Da machte es betriebswirtschaftlich keinen Sinn das Café überhaupt zu öffnen, auch nicht mit Biergarten, welcher wetterbedingt ebenfalls ein Risiko darstellt und nur in der warmen Jahreszeit zu betreiben ist.