Der Vorstand des Vereins das Zahnrad ist wieder komplett. Nina Müller (Zweite von links) wurde zur Beisitzerin gewählt, Tanja Ruoff (Zweite von rechts) zur neuen Kassiererin. Mit auf dem Bild: Die beiden Vereinsvorsitzenden Sevilay Dag (links) und Friederike Eibach (rechts). Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: "Das Zahnrad" wird nach etwas mehr als einem halben Jahr Existenz gut angenommen

Noch ist er ein zartes Pflänzchen, aber der jüngste Haigerlocher Verein "Das Zahnrad" wächst und treibt Blüten. Die Mitgliederzahlen haben sich seit der Gründung des Vereins vor einem halben Jahr merklich erhöht, die ersten Veranstaltungen waren ein Erfolg.

Haigerloch. Die Vorstandschaft von "Das Zahnrad – Verein zur Unterstützung und Begleitung für pflegende Angehörige" hatte bei der Hauptversammlung am Dienstagabend in der "Krone" allen Grund dazu, stolz auf die Entwicklung des Vereins zu sein. Im Juni 2017 war er als Selbsthilfegruppe entstanden, im September hatte er Form eines Vereins mit klarem rechtlichen Status angenommen.

Damals hatte er 27 Mitglieder, binnen weniger Monate ist diese Zahl auf beachtliche 46 gestiegen. Das freute die Vereinsvorsitzende Sevilay Dag: "Der Verein wird anerkannt."

Ihre Stellvertreterin Friederike Eibach wiederholte bei der Versammlung das Leitbild von "Das Zahnrad". Der Verein versuche Angehörige von zu pflegenden Menschen zu begleiten und gemeinsam mit ihnen nach Lösungen und Erleichterungen zu suchen. Häufig wüssten pflegende Angehörige nämlich nicht, an welche Stellen, Behörden oder medizinische Dienste sie sich wenden sollen, um Erleichterungen zu bekommen. Durch die Unterstützung des Vereins, so Friederike Eibach, bekämen Betroffene auch häufig schneller Termine.

Dass die Arbeit von "Das Zahnrad" trotz dessen jungen Daseins auf immer mehr Aufmerksamkeit stößt, macht die zweite Vereinsvorsitzende an mehreren Beispielen fest.

Ein 17-jähriges Mädchen aus Waldshut-Tiengen hätte sich gemeldet und werde nun betreut, so Eibach. Zudem habe "Das Zahnrad" Mitglieder aus Bayern und auch Anfragen aus Schleswig-Holstein, dem Saarland, Berlin oder Rheinland-Pfalz hätten den Verein bereits erreicht. Auch die regelmäßigen Sprechstunden im Büro von Anwalt Michael A.C. Ashcroft im Gewerbegebiet Madertal (immer dienstags und donnerstags) würden laut Friederike Eibach im Durchschnitt von zwei bis drei Personen wahrgenommen. Und der Auftritt des Vereins bei den Gesundheitstagen in Balingen hat ihm ebenfalls Aufmerksamkeit und erste Kontakte beschert; zum Beispiel eine Kooperation mit der AMSEL-Kontaktgruppe Zollernalb oder mit dem Alb-Store, einem Handel mit Fahrrädern für Menschen mit Handicap.

Verein will weitere Vorträge anbieten

Die ersten eigenen Veranstaltungen von "Das Zahnrad" stießen ebenfalls auf positive Resonanz. Laut Friederike Eibach waren die Vorträge der Rechtsanwälte Michael Ashcroft (Behinderentestament) und Susanne Alex (Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht) gut besucht. Daran, so erklärte sie, wolle man anknüpfen und bis zum Sommer zwei oder drei weitere Vorträge anbieten – zum Beispiel über Pflegegrade. Auch ein Sommerfest wird in Erwägung gezogen.

Der Start ist also gelungen und das wurde anerkannt. Konrad Wiget, der für die Entlastung der Vorstandschaft sorgte und die Wahlen leitete: "Toll wenn man sieht, was in dem halben Jahr passiert ist. Der Verein ist auf einem guten Weg und wird wahrgenommen." Wigets Stadtratskollege Michael Ashcroft meinte, dass die Entwicklung der Mitgliederzahl zeige, wie wichtig eine solche Selbsthilfegruppe sei. Sie sorge für ein Angebot, das es so bisher in Haigerloch und Umgebung nicht gegeben habe.