Bei der Marienmatinée in der Annakirche wird auch auf eine alte Marienfigur Bezug genommen, die im alten Pfarrhaus an der Schlosssteige ausgestellt ist. Foto: Sailer Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Am Sonntag Matinée mit Gesang in St. Anna

Haigerloch. Von der Mutter Gottes Maria gibt es vermutlich eine fast unendliche Anzah nach ihr benannten Kirchen und Bildern. Warum dem so ist, wird am Sonntag, 28. Oktober, in einer Marienmatinée mit Gesang in der Haigerlocher St.-Anna-Kirche nachgegangen.

Ab 10 Uhr führen Claudia Sailer und Paul Sauter in der spätbarocken Annakirche anhand von verschiedenen Marienbildern durch die historisch gewachsenen spirituellen Bedeutungen der Gottesmutter Maria. Marienlieder werden vom Kirchenchor und dem Solisten Werner Rupprecht vorgetragen.

An diesem Sonntagmorgen kann in der Anna-Kirche ausnahmsweise das Reliquiar der Heiligen Anna betrachtet werden. Fürst Josef Friedrich, der Erbauer der St.-Anna-Kirche, hat es vor 260 Jahren zur Einweihung der Kirche herstellen lassen. Die Anna-Reliquie ist in eine Büste aus vergoldetem Kupferblech gefasst und wird sonst im Tresor der Volksbank aufbewahrt. Die Heilige Anna war der Überlieferung nach die Mutter der Heiligen Maria.

Im Schüz-Museum in Haigerloch findet sich zudem eine seltene mittelalterliche Marienfigur mit einem Einhorn am Ende der brennenden Fackel, die sie in ihrer Hand hält. Das Marienbild war Andachtsbild zur Tröstung der Sterbenskranken im Leprosorium von Haigerloch und das Einhorn gilt als Symbol der Gottesnähe. Um den Bezug zu dieser Figur herzustellen, wird in der Matinée am Sonntag ein 100 Jahre altes Märchen vom Einhorn vorbetragen.