Die Trockensteinmauer und die Sand- und Steinhäufen für die Zauneidechsen unterhalb des neuen Baugebietes "Hinter den Gärten II" hat die Owinger Firma Raible und Schmocker inzwischen angelegt. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Baugebiet: In Hart laufen ökologische Ausgleichsarbeiten nach Plan – im Herbst soll die Erschließung starten

Der Kampf um das neue Baugebiet "Hinter den Gärten II" in Hart war lang und zäh. Die Erschließung von 31 neuen Bauplätzen war nur um den Preis weitreichender ökologischer Ausgleichsmaßnahmen zu haben. Diese sind planmäßig gestartet.

Haigerloch-Hart. Regelmäßig berichtet Harts Ortsvorsteher Thomas Bieger in den Ortschaftsratssitzungen selbst über die kleinsten Neuigkeiten, die sich im Zusammenhang mit der Erschließung des neuen Harter Baugebietes tun. Diesem Wunsch kam er auch in der jüngsten Zusammenkunft des Harter Ortschaftsrates nach.

So vermeldete Bieger, dass der "Reptilienzaun" – ein grünes, etwa 30 Zentimeter hohes Plastikband, das man von den Straßenrändern her kennt, wenn im Frühjahr die Amphibien wandern – inzwischen aufgebaut worden ist.

Auch das Ersatzhabitat für die in den Streuobstwiesen "Hinter den Gärten" gefundenen Zauneidechsen wurde inzwischen auf den Flurstücken mit den Nummern 267 und 268 eingerichtet.

Dort entstand eine etwa 40 Meter lange Trockenmauer mit großen Steinen sowie mehrere kreisförmige Flächen mit Steinen, Sand und Totholz. Dieser Bereich soll den Eidechsen und natürlich auch anderen Tieren und Insekten künftig als Lebensraum dienen.

Dazu muss man die kleinen artgeschützten Reptilien aber erst einmal "fangen". Das soll nach der Sommerpause geschehen, indem man im August auf der Fläche auf der die Eidechsen leben eine schwarze Folie auslegt, auf der sie zu ihrer neuen Heimat wandern können. Eidechsen sollen sich auch auf einem Flurstück (4633), das weiter östlich in Richtung Höfendorf liegt ansiedeln können. Dorthin kommen jedoch in erster Linie drei bodennah abgesägte Baumstämme, in denen geschützte Kupfer-Rosenkäfer leben.

Die drei Baumstämme werden mittels Spanngurten an bestehenden Obstbäumen befestigt und dauerhaft gesichert. An den oberen Enden der Stämme werden Holzplatten aufgebracht, um eine Einfaulung von oben her durch Witterungseinflüsse zu verhindern. Außerdem werden die Höhlenöffnungen exakt so positioniert, wie man sie am Ursprungsort vorgefunden hat.

Das Abstechen der Wurzeln der zu verpflanzenden Großbäume ist nach Auskunft Biegers ebenso bereits erfolgt. Zur Bewässerung der abgestochenen Bäume wurden Wassertanks mit dosierter Bewässerung aufgestellt.

Die Hinweistafel zu den Ausgleichsmaßnahmen soll ebenfalls demnächst aufgestellt werden.

Zeitgleich ist das Planungsbüro Gfrörer an der Ausführungsplanung und der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen. Dazu werden vermutlich in der nächsten Woche drei Schürfgrabungen im Bereich der späteren Erschließungsstraße, die ins Baugebiet führt, durchgeführt um die Bodenuntergrundverhältnisse festzustellen.

Mit den eigentlichen Arbeiten zur Erschließung des ersten Bauabschnitts in "Hinter den Gärten" soll nach Auskunft von Ortsvorsteher Thomas Bieger nach wie vor planmäßig im Herbst begonnen werden.