Fasnet 2020: Am Sonntag und an Dreikönig sind im Raum Haigerloch erstmals die Narren unterwegs

Am Wochenende begann das, was man im Volksmund gerne als "Die fünfte Jahreszeit" bezeichnet, nämlich die schwäbisch-alemannisch geprägte Fasnet. Auch im Raum Haigerloch wagten sich am Sonntag und an Dreikönig die Narren zum ersten Mal im Häs auf die Straßen.

Haigerloch. Eine große Schar Haigerlocher Grombiradrucker, darunter auch viele junge Narren, sechs Fledermäuse und die Bräutelgesellschaft, marschierte am Abend des Dreikönigstages zu den Klängen der von Dirigentin Sarah Frick angeführten Stadtkapelle vom Zunftheim das Städtle hinauf bis zum Hotel-Restaurant Krone und lüfteten so ihr Häs für die anstehende Fasnet aus. Dabei erklang natürlich auch der Bräutelmarsch und zwischendurch schnarrten immer wieder die Rätschen. Die Narren hatten sich dazu bereits am Nachmittag in ihrem Zunftheim getroffen, das am Abend dann proppenvoll und die Stimmung entsprechend gut war.

Die Haigerlocher Narrenzunft fiebert jetzt dem Bräuteln entgegen. Weil 2020 ein Schaltjahr ist, findet es am Fasnetsmontag, 24. Februar, auf dem Marktplatz in der Unterstadt statt. Sicherlich werden auch wieder viele Schaulustige dieses traditionelle Treiben verfolgen.

Laibedal-Hexen ziehen durch Bad Imnau

Mit dem Häsabstauben und der Hexentaufe starteten die Bad Imnauer Laibedal-Hexa am Abend vor Dreikönig in die "fünfte Jahreszeit". Vom Dorfplatz aus gab es einen Fackelumzug am Hotel Fürstenhof vorbei zum alten Rathaus am Kurpark. Auch der Wandersmann als Einzelfigur war dabei. Der Vorsitzende Manuel Edelmann begrüßte die Hexen und Gäste um den Feuerkorb im Hof vor dem Rathaus und Hexenmeister Markus Kiefer nahm auch gleich das Abstauben aller Laibedal-Hexa vor.

Danach wurden zwei neue Hexen getauft. Diese mussten knieend aus einem Löffel den ominösen Hexentrunk trinken und erhielten auch ihren Hexennamen. Der Verein besteht nunmehr aus 30 Hästrägern und -trägerinnen.

Nach der Zeremonie wurde gleich die erste Party im ehemaligen Vereinsraum im alten Rathaus gefeiert. Nach etlichen Auswärtsterminen soll zum sechsjährigen Bestehen der Laibedal-Hexa am Samstag, 15. Februar, in der Mehrzweckhalle der erste Hexenball stattfinden. Dazu wurden viele befreundete Hexengruppen, Guggenmusiker und Tanzgruppen eingeladen. Manuel Edelmann ist zuversichtlich, dass die Hexenball-Premiere im Kurort gelingt.

Kittelsteigweible eröffnen Fasnet in Bittelbronn

In Bittelbronn versammelten sich am Sonntagabend zu dunkler Stunde auf dem Kirchplatz eine große Schar von Kittelsteigweible. Zu mystischer Musik und im Schein eines Feuerkorbes verkündete Hexenmeister Michael Fechter den Beginn der Fasnet, welche für die Kittelsteigweible die mittlerweile neunte Saison ist. Höhepunkt der Zeremonie war die Aufnahme von Nico Fechter, Fabian Eger und Karoline Kupko als neue Hexen. Bevor sie ihre Masken entgegen nehmen durften, mussten sie eine Schwörformel sprechen und ein schauerliches Gebräu trinken. Zwei Hexen wurden für fünfjährige Mitgliedschaft mit Buttons geehrt und am Schluss mussten alle Kittelsteigweible in einer langen Reihe zum Häsabstauben vor den Hexenmeister treten.

Gruoler Narren wedeln Fransen und taufen Hexen

In Gruol zogen am Sonntag Narrenräte, Fransenbutze, Feger und Walpurga-Hexen in zwei Gruppen von Haus zu Haus, um Fasnethäs und Masken auf Sauber- und Ordentlichkeit zu kontrollieren. Danach traf man sich zu später Stunde im Saalbau Löwen zur Butzblechvergabe und Hexentaufe. Das Butzblech in Bronze (mindestens 30 Mal bei Umzügen dabei) erhielt Matthias Wyland (34). Butzbleche in Silber (50 Mal dabei) gingen an Bianca Burger (56), Alex Flaiz, Johannes Flaiz, und Steffen Flaiz (alle drei 51), Markus Lehre (54), Andreas Linsmeier (56), Fabio Pfister (53) und Nico Schmieder (50). Die Auszeichnung in Gold (mindestens 100 Mal dabei) erhielten Carolin Rebholz (105) und Vicky Edbauer (100). Zudem wurden Jessica Maute, Jana Abrell, Devrim Örs als neue Walpurga-Hexen getauft.

Auf die Gruoler Narren wartet nun eine intensive Fasnet, in der sie 14 Mal auswärts präsent sind. Höhepunkt der heimischen Fasnet ist wie immer der große Umzug am Fasnetsmontag, 24. Februar.