Bürgermeister Heinrich Götz mit den beiden neu verpflichteten Gemeinderätinnen Heike Letmathe (Mitte; AGB.H) und Melanie Beyer (SÖL).Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Melanie Beyer und Heike Letmathe werden in den Haigerlocher Gemeinderat verpflichtet

Mit einem Schlag hat sich der Anzahl der Frauen im Haigerlocher Gemeinderat nahezu verdoppelt. Melanie Beyer (SÖL) und Heike Letmathe (AGB.H) nehmen ab sofort die Plätze von zwei Männern – Manuel Schmoll und Martin Sprissler – ein.

 

Haigerloch. Die Verwaltungsmitarbeiterin Melanie Beyer aus Owingen und die Bekleidungsingenieurin Heike Letmathe aus Haigerloch stoßen zu Anne Judersleben, Manuela Edelmann und Katja Weckerle (alle drei Freie Wählervereinigung). Damit sind von 27 Mandatsträgern fünf Frauen, was einen Anteil von 18.5 Prozent ausmacht.

Möglich geworden war das Nachrücken von Melanie Beyer in den Gemeinderat, weil bei der Sozial-Ökologischen Liste (SÖL) Manuel Schmoll wegen eines Wohnortwechsels sowohl sein Ortschaftsrats- als auch sein Gemeinderatsmandat aufgeben muss (siehe Bericht unten).

Heike Letmathe hatte zusammen mit Martin Sprissler zur Kommunalwahl 2019 die völlig neue Liste "Aktive Gesamtstadt-Bürger Haigerloch" (AGB.H) gebildet und Martin Sprissler war über ein Ausgleichsmandat aus dem Stand der Sprung in den Gemeinderat gelungen. Für den 2019 erstmals zu wählenden Ortschaftsrat Haigerloch hatte der Medien-Betriebswirt zudem auf der "Kernstadtliste kandidiert und ebenfalls einen Sitz errungen.

Beide Mandate muss Sprissler aber wegen einer beruflichen Neuorientierung und damit verbundenem Zeitmangel aufgeben, so dass sein AGB.H-Gemeinderatsmandat jetzt an Heike Letmathe übergeht.

Um allen formalen Erfordernissen Genüge zu tun, erkannte der Gemeinderat zunächst die Gründe für das Ausscheiden von Sprissler und Schmoll an und stellte fest, dass es keine Hinderungsgründe gibt, die einem Engagement von Melanie Beyer und Heike Letmathe im Gemeinderat entgegen stehen.

Bürgermeister Heinrich Götz verpflichtete die beiden Frauen sodann mit einem coronabedingt nur angedeuteten Handschlag und freute sich auf die künftige Zusammenarbeit mit ihnen. Götz wies beide Gemeinderätinnen zudem auf Rechte und Pflichten – beispielsweise die Verschwiegenheitspflicht in nichtöffentlichen Angelegenheiten – hin, welche sie in ihrer Mandatsausübung zu beachten haben.

Während Melanie Beyer bereits gewählte Owinger Ortschaftsrätin ist, darf Heike Letmathe kraft ihres Amtes künftig als beratendes aber nicht stimmberechtigtes Mitglied an den Sitzungen des Haigerlocher Ortschaftsrates teilnehmen.

Da der frühere SPD-Ortsvereinsvorsitzende Manuel Schmoll von 2014 an Mitglied im Haigerlocher Gemeinderat war, nutzte Bürgermeister Götz die Gelegenheit, ihm vor großer Runde mit einer Ehrenurkunde und einem Weinpräsent für die geleistete Arbeit zu danken. Götz erinnerte dabei an einige gemeinsam gemeisterte kommunalpolitische Wegmarken wie die Bewältigung vieler Bebauungspläne, die Ansiedlung der Firma Alukon im Gewerbegebiet Lichtäcker oder die Sanierung des Freibades.

Vermutlich hätte Götz auch ein paar warme Worte an Martin Sprissler gerichtet, aber der musste wegen Corona-Fällen im Haigerlocher Kindergarten (siehe nebenstehenden Bericht) vorsichtshalber in Quarantäne und deshalb leider auf seine eigene Verabschiedung verzichten. So ist Kommunalpolitik in Pandemie-Zeiten.