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Erschließung des drei Hektar großen Baugebietes "Östlich Reuteweg" in Trillfingen beschlossen

Nachdem die bauliche Entwicklung Trillfingens über lange Jahre hinweg Richtung Westen zum Eyachtal hin erfolgt ist, könnte das nächste Wohnbaugebiet jetzt am östlichen Ortsrand in Richtung Hart entstehen.

Haigerloch-Trillfingen. Dort, wo der Reuteweg bislang noch die Wohnbebauung von landwirtschaftlich genutzten Felder abgrenzt, sollen in mittelfristiger Zukunft bald die ersten Häuser stehen.

Das war der Wunsch des Trillfinger Ortschaftsrates und eine bauliche Weiterentwicklung der 1400-Einwohner-Dorfes in östliche Richtung sieht auch die Stadtverwaltung als vernünftige Option an. Denn in Trillfingen gehen Bauplätze in Windeseile weg: Von den gerade erst im Gebiet "Am Bickeler" erschlossenen 15 Bauplätzen sind nur noch vier frei. Trillfingen benötigt also Bauland. Möglich wird die Erschließung eines Baugebietes in der "Reute" durch den Paragrafen 13B. Über einen befristeten Zeitraum (bis 31. Dezember 2019) hinweg erlaubt dieser Paragraf es, Flächen die im so genannten Außenbereich liegen (also nicht von einem Flächennutzungsplan abgedeckt sind) im beschleunigten Verfahren zu erschließen. Eine zeitaufwändige Umweltprüfung beziehungsweise ein Umweltbericht ist dabei nicht erforderlich.

Konkret hieße das für ein Baugebiet mit dem Namen "Östlich Reuteweg", dass auf einer Fläche von knapp drei Hektar nach ersten planerischen Entwürfen des Empfinger Büros Gfrörer 43 Gebäude entstehen könnten. Davon wären 32 Einzelhäuser (von denen wiederum die Hälfte mit Einliegerwohnungen ausgestattet ist), zehn Doppelhäuser und ein Mehrfamilienhaus. Letzteres hätte eine ähnliche Dimension wie die beiden großen Wohngebäude, die auf dem Grund und Boden der abgerissenen Textilfabrik Schmid entstanden sind.

Rein rechnerisch würde das Baugebiet bei einer durchschnittlichen Belegung der Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften mit je 2,5 Personen sowie 18 Bewohnern im Mehrfamilienhaus (zwölf Wohneinheiten) 163 Einwohnern Platz bieten, was 59 Einwohner pro Hektar entspricht. Diese "Bruttowohndichte" ist praktisch indentisch mit dem raumordnerischen Orientierungswert fürs Stadtgebiet. Er liegt laut den Vorgaben im Regionalplan bei 60 Einwohnern pro Hektar.

Verkehrstechnisch erschlossen würde das neue Baugebiet "Östlich Reuteweg" von zwei Straßen vom Reuteweg aus, sowie einer Anbindung zum Rottenburger Weg.

Freilich ist es noch ein gutes Stück Weg, bis auf einem der jetzigen Felder ein Haus steht. Von den 24 als Rohbauland in Frage kommenden Grundstücken hat die Stadt noch keines gekauft. Die Eigentümer seien aber über eine mögliche städtebauliche Entwicklung an dieser Stelle informiert, erklärte Haupt- und Bauamtsleiter Hans-Martin Schluck in der konstituierenden Sitzung des neuen Haigerlocher Gemeinderates Ende Juli. Ein Artenschutzbericht ist obendrein auch schon erstellt und er kommt laut Schluck zum Ergebnis, dass es bei einer Erschließung zu keinem Konflikt mit dem Bundesnaturschutzgesetz kommt.

Aufgrund dieser Voraussetzungen stimmte der neue Gemeinderat für die Aufstellung eines Bebauungsplanes und billigte die bisher vorliegende Entwurfsplanung des Büros Gfrörer. Nun geht das Bebauungsplanverfahren in die öffentliche Anhörung.

Wie Hans-Martin Schluck am Rande betonte, hat die Stadt übrigens auch andere Ortsteile nach der Option durchkämmt, zusätzliches Bauland nach Paragraf 13B zu erschließen. Man habe außer in Trillfingen und Stetten aber keine weiteren Möglichkeiten mehr gefunden.