Der Förderverein Vitus-Kapelle hat eine knapp 70-seitige Broschüre erstellt, welche die Geschichte der im 14 . Jahrhundert im gotischen Stil erbauten Kapelle auf dem Gruoler Friedhof ausführlich mit Texten und Bildern erläutert. Ein Blickfang ist die Doppelseite mit Aufnahmen der schönen Glasfenster in der Kirche. Foto: Kost/Vorlage: Broschüre/Bossenmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Förderverein: Geschichte und bauliche Besonderheiten der Gruoler Vitus-Kapelle sorgfältig dokumentiert

Die Vituskapelle auf dem Gruoler Friedhof ist ein Kleinod aus dem 14. Jahrhundert, für dessen Erhalt sich seit 2016 der Förderverein Vitus-Kapelle ins Zeug legt. Der Verein hat jetzt eine Broschüre herausgegeben, die über die Geschichte und die baulichen Besonderheiten dieser Kapelle informiert.

Haigerloch-Gruol. Die Verfasser der Broschüre, Heinrich Sauter, Otto Schneider und Helmut Fecht, haben sorgfältig recherchiert und die Geschichte seit dem 12./13. Jahrhundert, als zum ersten Mal eine Kapelle an dieser Stelle erbaut wurde, bis in die heutige Zeit dokumentiert. Skizzen und Pläne zeigen, wie sich das Gebäude vom Spätmittelalter zur Hoch- und Spätgotik entwickelt hat.

So wie in der heutigen Zeit, war auch schon damals die Finanzierung des Kirchenbaus ein großes Thema. Dies belegen in die Broschüre aufgenommene Dokumente und Urkunden. Viele wertvolle Bauteile wie die Tonnendecke und Wandmalereien wurden allesamt aus Stiftungen und Spenden bezahlt. Bereits 1460 erhielt die Kirche ihren heutigen Dachstuhl, ein binderloses Kahlbalkendach, das an den umgekehrten Rumpf eines Normannen-Schiffes erinnert.

Die Broschüre ist reich mit Fotos bebildert. Detailaufnahmen von Wappen, fast zerstörten Wandmalereien und in den Sandstein eingemeißelte Jahreszahlen und Inschriften geben Hinweise auf die Förderer, die geschichtliche Entwicklung, über Anbau, und auch Zerstörungen durch veränderten Zeitgeschmack. Interessante Details, die dem Betrachter vor Ort häufig verborgen bleiben.

Die reiche Ausstattung der Kapelle wird fotografisch besonders gewürdigt. Aufnahmen der schönen Glasfenster, der Altäre und Reliquien zeigen eine Pracht, die man in einer Kapelle auf einem Friedhof nicht unbedingt vermuten würde. Der Kreuzweg an den Seitenwänden wird Bild für Bild beschrieben. Ein Kapitel ist natürlich auch dem Namensgeber, dem Heiligen Vitus gewidmet, der allerlei Wunder vollbrachte und sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Als er deswegen in siedendes Öl geworfen wurde, befreiten ihn Engel daraus.

Die Broschüre bietet also viel Information und regt dazu an, die Kirche zu besuchen und die vielen interessanten Details, die dort beschrieben sind, selber zu entdecken.

Die Broschüre über die Vituskapelle kann für fünf Euro bei der Volksbank-Geschäftsstelle in Gruol, im Autohaus Schneider und im Gasthaus Hirsch erworben werden. Der Erwerb unterstützt die Arbeit des Fördervereins für die Sanierung der Kapelle.

Weitere Informationen: Die Kapelle ist das ganze Jahr über an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet