Ein Blick ins Innere der St. Jakobuskirche in Bad Imnau (1779 bis 1784 erbaut): Sie ist eine der Kirchen, die die Handschrift von Christian Großbayer trägt, auch wenn wahrscheinlich die Bauausführung und Vollendung des Bauwerks am Schluss in den Händen des Bierlinger Maurermeisters Matheis Pfeffer gelegen haben dürfte. Foto: Loebe Foto: Schwarzwälder Bote

300 Jahre Großbayer: Der aus Haigerloch stammende Karl-Werner Steim hält einen Vortrag im Bürgerhaus

Eine Ausstellung zum 300. Geburtstag des Barockbaumeisters Christian Großbayer wurde im Mai eröffnet. Anfang Juni gab es dann ein Fahrt zu seinen bedeutendsten Bauwerken in der Region. Und jetzt folgt am Donnerstag, 28. Juni, ein Vortrag über ihn im Bürgerhaus der Stadt.

Haigerloch. Diesen hält ab 19 Uhr auf Einladung des Hohenzollerischen Geschichtsvereins Karl Werner Steim auf Einladung des Hohenzollerischen Geschichtsvereins

Der in Horb geborene und in Haigerloch aufgewachsene Karl Werner Steim hat schon 1982 zum 200. Todestag des Baumeisters und Haigerlocher Stadtschultes eine Ausstellung gestaltet und zusammen mit Professor Eckart Hannmann ein Buch über den Künstler geschrieben, das bis heute nicht überholt ist.

Dennoch gab es seither auch einige neue Erkenntnisse über das leben und die Arbeit Großbayers, über die berichtet wird.

Karl-Werner Steim befasst sich mit der Maurer-Dynastie Großbayer in Haigerloch, Christian Großbayers Lebensweg und seinem ungewöhnlichen Aufstieg vom Maurermeister zum Bauinspektor des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, der in seiner Berufslaufbahn alle Kirchen-Neubauten in diesem Fürstentum sowie in der Herrschaft Haigerloch des Fürstentums Sigmaringen geplant oder gebaut hat. Zu den ein Dutzend Kirchen in Hohenzollern kamen weitere in Hirrlingen und Frommenhausen sowie in Oberndorf am Neckar hinzu. Daneben hat er zahlreiche Profanbauten erstellt.

Christian Großbayer gilt heute als der Hauptvertreter einer Variante des Übergangsstils vom Barock zum Klassizismus.

Karl-Werner Steim hatte sich während seiner Ausbildung für den gehobenen Archivdienst des Landes entschlossen, den Beruf des Zeitungsredakteurs zu ergreifen und war unter anderem in Horb am Neckar, Hechingen und Sigmaringen tätig, ferner als Pressereferent des Regierungspräsidiums Tübingen und zuletzt 20 Jahre als Redaktionsleiter der Schwäbischen Zeitung in Riedlingen. In seiner Freizeit hat er vor allem zahlreiche Heimatbücher geschrieben, darunter die Bildbände "Haigerloch in alten Ansichten" oder auch die Bücher "Haigerloch in preußischer Zeit" oder "Fastnacht in Haigerloch".

Für seine Arbeiten wurde Karl-Werner Steim mit dem Landespreis für Heimatforschung des Landes Baden-Württemberg und mit dem Paul-Beck-Preis der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur ausgezeichnet.