Von außen betrachtet, macht der Bittelbronner Kindergarten optisch echt was her. Doch im Innern sind die räumlichen Möglichkeiten für ein zeitgemäßes Arbeiten limitiert – es fehlt unter anderem ein Wickelbereich und ein Büro.Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Mütter sorgen sich, dass 2022 das Platzangebot nicht mehr reicht / Es fehlt an Wickelmöglichkeiten und einem Büro

Auch der Kindergarten in Bittelbronn stößt an seine Grenzen: Ab 2022 werden nach jetzigem Stand nicht alle Kinder, die einen Anspruch darauf haben, dort einen Platz bekommen. Das macht jungen Bittelbronner Müttern Sorgen.

Haigerloch-Bittelbronn. Eine Gruppe von Müttern und Kindergartenleiterin Elke Schwenk waren deshalb am Dienstagabend in die Ortschaftsratsitzung gekommen. Sie machten auf ein Problem aufmerksam, das indes nicht nur in Bittelbronn existiert. Auch die meisten anderen Kindergärten im Stadtgebiet sind komplett ausgelastet. Selbst wenn Bittelbronner Eltern also bereit wären, ihre Kinder in einem anderen Kindergarten anzumelden, wäre das nicht so einfach, wie sie in der Sitzung erklärten. Sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht und sich im Vorfeld über die Lage in den anderen Kindergärten erkundigt.

Am liebsten wollen sie natürlich ihre Kinder im "Kindi" am Ort betreut wissen. Bei Ortsvorsteher Gerd Klingler und im Gremium stießen sie mit diesem Wunsch auf offene Ohren, allein: eine schnelle Lösung zeichnet sich nicht ab.

Das Problem sei bekannt, so Klingler, er sei auch deswegen im Gespräch mit Leiterin Elke Schwenk. Die Gruppe sei mit 28 Kindern voll, es gehe eng zu, und die Arbeit dort sei für die Erzieherinnen eine Zumutung. Es gebe zwar in Absprache mit Bürgermeister Heinrich Götz einen Plan für einen Anbau, die Zahl der angebotenen Plätze ließe sich dadurch aber nicht erhöhen. Der Anbau sei vielmehr dazu gedacht, den Kindergarten den Anforderungen anzupassen und den Erzieherinnen die Arbeit unter besseren Bedingungen zu ermöglichen.

Anforderungen haben sich in 30 Jahren stark verändert

Die ist laut Kindergartenleiterin Schwenk auch dringend nötig. Der Bittelbronner Kindergarten sei jetzt 30 Jahre alt, und seit der Eröffnung habe sich hinsichtlich der gestellten Anforderungen viel geändert. Zeitgemäßes Arbeiten sei dort nicht mehr möglich. Es gebe keinen Wickelbereich – etliche der Dreijährigen kommen im Gegensatz zu früher heute mit Windeln in den Kindi – und kein Büro und keinen Raum für größere Aktivitäten. Auch die jetzt angebotene Regelbetreuung sei nicht mehr zeitgemäß, aber bei nur zwei Erzieherinnen – die Anzahl der Erzieherinnen richtet sich nach der räumlichen Größe des Kindergartens – gebe es keinen Spielraum für flexible Angebote. Auch mit der Betreuung der U3-Kinder sei man hintendran. Den über dem Kindergarten liegenden Pfarrsaal einzubeziehen sei nicht möglich, da war man sich im Gremium einig.

Die jungen Frauen hoffen, dass die Bittelbronner Kinder auch künftig in Bittelbronn in den Kindergarten gehen können, und fordern ein langfristiges Konzept. Sie fürchten auch, dass eine Verteilung der Kinder auf Kindergärten in anderen Ortschaften irgendwann das Aus für den Bittelbronner Kindergarten bedeuten könnte.

Ortsvorsteher Gerd Klinger verwies darauf, dass es immer Schwankungen bei den Anmeldezahlen gebe. Die jungen Mütter wollen jedenfalls in die nächste Gemeinderatsitzung gehen und dort das Problem vortragen.