Eine Geige, eine Holzpalette, eine Seil: Mehr brauchte es nicht für den Theater- und Literaturkurs des Gymnasiums Haigerloch, um am Zimmertheater in Tübingen das beklemmende Elend der Mittelmeerflüchtlinge darzustellen. Von links: Melanie Endress, Kira Schneider, Selina Wild, Marie Waiblinger, Sophie Pflumm, Christian Strobel, Lisa Fecker und Hatice Yavuz. Foto: Möller Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasien inszenieren Szenen am Zimmertheater in Tübingen

Haigerloch/Hechingen/Horb (kg). Unter dem Motto "Leben lassen" hatte das Zimmertheater Tübingen in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Tübingen bereits im Oktober 2014 Gruppen verschiedener Gymnasien der Umgebung mit der Aufgabe betraut, ein kleines Stück zu inszenieren. Jetzt konnten die beachtlichen Ergebnisse an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf der Tübinger Bühne mehrfach bestaunt werden.

In fünf unterschiedlichen Szenen befassten sich rund 60 Oberstufenschüler unter anderem mit der Biografie des Flugradbauers Gustav Mesmer, dem Thema Zivilcourage oder der Tragödie der Mittelmeerflüchtlinge.

Das Publikum wanderte von Stück zu Stück und konnte sich über das Können der Schülerinnen und Schüler einen Eindruck verschaffen und den roten Faden des Themas selbst erschließen.

Ein Seil wird zum Schiffstau, eine Palette zum Floß und die Bühne zum offenen und tödlichen Meer. In nur wenigen Minuten gelang es so dem Haigerlocher Ensemble des Kurses Literatur und Theater unter der Leitung von Lehrerin Kerstin Gotthardt eine beklemmende Situation aufzubauen und das Schicksal zahlreicher Flüchtlinge wachzurufen. Begleitet und verstärkt von den Klängen einer Violine ( gespielt von Melanie Endress) entstanden Bilder, die den Zuschauern unter die Haut gingen.

Insgesamt stand der Entstehungsprozess der Szenen für die Mitwirkenden vom Uhland-Gymnasium Tübingen, vom Martin-Gebert-Gymnasium Horb, vom Gymnasium Hechingen, vom Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dusslingen und vom Gymnasium Haigerloch im Vordergrund. Impulse für den Unterricht im Fach Literatur und Theater sind garantiert.

Einhelliges Fazit der Schauspielerinnen und Schauspieler nach den Aufführungen: Wir sind froh, dass wir dieses Projekt machen durften und es wird bestimmt nicht unser letztes gewesen sein.