Patricia Kelly – ihre Lieder gingen unter die Haut beim Konzert in Gruol. Foto: Fechter

600 Konzertbesucher sind begeistert von Künstlerin. "Stille Nacht" wird als Zugabe gesungen.

Haigerloch-Gruol - "Blessed Christmas – gesegnete Weihnachten": Zum Abschluss ihrer Tour gastierte Patricia Kelly in der Gruoler Kirche St. Clemens und bescherte den 600 Konzertbesuchern ein besonderes weihnachtliches Erlebnis.

Das Schlangestehen in der Kälte bis zum Einlass hat sich gelohnt. Die irische Sängerin gibt auch zum Abschluss ihrer Tournee, so ganz nah schon am ersehnten Weihnachtsurlaub, in der Gruoler Kirche alles. Sofort entsteht Kontakt zum Publikum, wenn die Sängerin von sich erzählt, von ihren Gefühlen und Erfahrungen, und das ganz ohne Kitsch, immer mit einem Augenzwinkern.

Die deutschen Weihnachtslieder seien für sie die schönsten der Welt, erklärt Kelly, und legt mit einer eigenen Interpretation von "Es ist ein Ros‘ entsprungen", los, die sofort unter die Haut geht. Begleitet wird sie von drei hervorragenden Musikern, die die Strahlkraft ihrer Stimme akzentuieren, später im Programm aber auch solistisch glänzen dürfen.

In einem Block spanischer Weihnachtslieder offenbart Kelly ihr ganzes Temperament, singt, tanzt und trommelt, und schon da hält es viele Zuhörer nicht mehr auf den Kirchenbänken. Die weitgereiste Kelly ist in Spanien geboren und spricht die Sprache fließend, neben Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch. Und ein "bissle Schwäbisch" kann sie.

Aber auch mit den traditionellen deutschen Weihnachtsliedern stellt das musikalische Multitalent so allerhand an, so macht sie bei einer mit ihren Musikern bei einer Kelly-Version von "Kommet ihr Hirten" ganz schön Dampf, und dass man bei "Tochter Zion" auch mitklatschen kann, dürfte für die meisten eine neue Erfahrung sein.

Interpretationen traditioneller Stücke aus dem amerikanischen Winter-Wonderland wie "White Christmas" widmet sie ihrem Vater. Kelly geht zwischendurch singend, ganz unplugged, durch die Kirche und kommt somit ihrem Publikum ganz nah. Beim Kelly-Klassiker "Key to my heart" rockt die Kirche, auch dank der hervorragenden Instrumentalpassagen. Auch das Publikum darf mal Chor sein, so bei "Angels from the realms of Glory".

Zehn Prozent des Erlöses gehen an Förderverein Vituskapelle

Ganz am Ende des Programms wird es sehr besinnlich, als Kelly als Zugabe "Stille Nacht" anstimmt. Sie lässt das Publikum die erste Strophe allein noch einmal singen und nutzt dies, um sich ganz leise zurückzuziehen. Nach dem Verklingen des letzten Tons herrscht in der vollbesetzten Kirche tatsächlich kurz vollkommene Stille, bevor das Publikum zum begeisterten Schlussapplaus einsetzt.

Zehn Prozent des Erlöses aus dem Kelly-Konzert gehen an den Förderverein Vituskapelle. Der Förderverein hat Organisatorin Jessica Schneider bei der Veranstaltung unterstützt und vor der Kirche bewirtet.