Sie haben’s geschafft: Peter Schmoll, Eva Baptist und Stephen Wartke (von links) haben mit ihrem treuen Transporter Bob das Nordkap erreicht. Jetzt führt die "Baltic Sea Circle Rallye" wieder nach Süden. Am nächsten Samstag wollen die drei "Owina Riders" am Zielpunkt in Hamburg sein. Foto: "Owina Riders" Foto: Schwarzwälder Bote

Abenteuer: Die "Owina Riders" sind bei der "Baltic Sea Circle" inzwischen am Nordkap angekommen

Bob hat die ersten 4790 Kilometer klaglos funktioniert. Am Freitag gegen 13.30 Uhr stand das Team "Owina Riders #31" am nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Nordkap. Jetzt geht’s wieder Richtung Heimat für das Rallye-Team aus Owingen.

Haigerloch-Owingen. Am Freitagmorgen klingelte in der Haigerlocher Redaktion des Schwarzwälder Boten das Telefon. "Hi, ich bin’s Peter Schmoll, wir starten gerade in Richtung Nordkap und wenn wir dort sind, schicken wir dir ein Foto", klang der 35-jährige Fahrzeugingenieur aus Owingen geradezu euphorisch und schickte eine schnelle Statusmeldung hinterher: "Unser Auto hält durch und wir sind noch nicht erfroren."

Erst vor wenigen Tagen sind er, seine Lebensgefährtin Eva Baptist und sein alter Kumpel Stephen Wartke als Team "Owina Riders" mit der Startnummer 31 von der Eyach aus zu einem großen Abenteuer aufgebrochen. Am 24. Februar fiel in Hamburg der Startschuss zum "Baltic Sea Circle Winter Edition", einer Abenteuerrallye über 15 Tage und 7500 Kilometer durch zehn skandinavische und baltische Staaten sowie durch Russland.

Um daran teilzunehmen, haben sich die drei einen 18 Jahre alten VW LT-Transporter zugelegt, ihn wintertauglich umgebaut und auf den Kosenamen Bob (Big Old Bus – großer alter Bus) getauft.

Bob erweist sich als zuverlässiges und solides Reisevehikel. "Es ist noch überhaupt nichts kaputt gegangen und das Übernachten im Transporter funktioniert bestens", so Schmoll. Täglich legen die "Owina Riders" Etappen von bis zu 600 Kilometern durch die verschneiten und vereisten skandinavischen Landschaften zurück und fahren bis in die Nacht hinein. Auf ihrer Strecke haben sie zwischendurch treue Wegbegleiter gefunden: Das Team Nr. 9 "Silberbogen goes Rallye", zwei Jungs aus Deutschland in einem Mercedes. Ihnen half das technisch versierte Team aus Owingen sogar bei einem Radlagerwechsel.

Bis jetzt ist alles gut gegangen und auch die Verhältnisse hoch im Norden scheinen erträglich. Es gab zwar schon Temperaturen um -20 Grad, aber derzeit ist es zwischen -5 und 0 Grad "warm", also nicht viel anders als in Deutschland. Die Sonne scheint zwischen acht und zehn Stunden am Tag.

Auch Stephen Wartke schwärmt vom bisherigen Verlauf des Abenteuer-Trips. Für ihn waren die Highlights das Driften mit Bob auf einem zugefrorenem See in Schweden, die landschaftlich tollen Lofoten und natürlich am Freitag die Ankunft am Nordkap.

Inzwischen sind Schmoll, Wartke und Baptist mit ihrem Bob schon längst wieder gen Süden unterwegs und zwar in Richtung finnischer Grenze. Am nächsten Samstag wollen sie wieder am Start- und Zielort in Hamburg sein. Wer will, kann auf der Homepage des Rallye-Veranstalters per Live-Tracker verfolgen, wo jedes einzelne der 69 teilnehmenden Teams gerade steckt (www.sac-track.com/#!/bsc-winter-2018).

Auch das Spendensammeln geht unermüdlich weiter. Die drei Rallye-Abenteurer müssen mindestens 750 Euro für einen gemeinnützigen Zweck zusammenbekommen. Das ist die Vorgabe des Veranstalters. Das Geld wollen sie der Owinger Bücherei, der "Medica Mondiale" (Hilfe für von Kriegsgewalt betroffenen Frauen) und der Kinderhilfe Philippinen zu Gute kommen lassen. Wer spenden möchte, findet den Link zum Spendenportal auf der Facebook-Seite der "Owina Riders" (www.facebook.com/OwinaRiders/).