Die Musikkapelle Owingen bewies beim ersten Konzert unter ihrem neuen Dirigenten Stefan Riethmüller wieder einmal ihre große musikalische Klasse. Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Konzert der MK Owingen bietet flotte Unterhaltung

Haigerloch-Owingen. Beschwingte Musik und leckere Cocktails wurden am Samstagabend beim Frühjahrskonzert der Musikkapelle Owingen in der gut gefüllten Eyachtalhalle serviert. Es war das erste Konzert unter der Leitung des neuen Dirigenten Stefan Riethmüller. In der zweiten Konzerthälfte trat das Blechquintett "Trombubas" auf, in dem Riethmüller Posaune spielt.

Mit dem imposanten, vor Kraft nur so strotzenden Stück "Castle" (Burg) eröffnete die MKO den Abend. Vor dem geistigen Auge galoppierten Pferde, bliesen Fanfaren, pfiff der Wind und die imaginäre Burg auf der Bühne wurde in Nebel gehüllt.

Es folgte der vierte Marsch aus der Reihe "Pomp and Circumstance", ein festlich-feierliches Stück mit pompösen Elementen.

Bei "New Ways" des Komponisten Hermann Pallhuber lud das Orchester sein Publikum auf Zugfahrten durch Österreich ein. In der ersten Hälfe mit einer alten Dampflok und im zweiten Teil mit einem Hochgeschwindigkeitszug. Nachdem die Fahrt sehr gemütlich startete, nahm die Reise gemäß ihres Motives musikalisch immer mehr Fahrt auf. Trotz des hohen Tempos am Schluss beeindruckten die Owinger Musiker mit klanglicher Qualität.

Aus dem Zug stieg man direkt ins Flugzeug um und absolvierte bei "Night Flight" einen musikalischen Rundflug über die Stadt Miami. Hier kamen die lateinamerikanischen Percussionelemente gut zum Tragen.

Beim lässig groovenden "Funky Afternoon" wurde das Publikum an einen gemütlichen Sonntagnachmittag auf dem Sofa oder in der Hängematte erinnert und die Solisten improvisierten ihre Passagen frei. Es waren dies Richard Dehner (Saxofon), Dieter Hebrank (Trompete) und Wolfgang Schick (Posaune). Florian Schmoll beeindruckte zudem mit einem Schlagzeugsolo. Als Zugabe erklang "Birdland".

Das Blechquintett Trombubas mit Stefan Riethmüller, Arno Hermann, Michael Wolkober und Wolfram Wagner (jeweils Posaune), sowie Markus Pfundstein (Tuba) war extra für diesen Abend gegründet worden. Gleich beim ersten Stück "Intrada", einer fünfstimmigen Partida, ging das Quintett virtuos zu Werke und brillierte mit tollen Harmonien. Bei Johann Sebastian Bachs "Jesu bleibet meine Freude" war dagegen viel Gefühl im Spiel. Das dezente "Finlandia" kam etwas getragen und schwermütig daher, hatte aber auch zackige Passagen und Harmonien zu bieten und mündete in ein traumhaft schönes Finale. Beim an-spruchsvollen "La Fille Aux Chevaux De Lin" ("Das Mädchen mit den Flachshaaren") dominierten die teils sehr hohen Töne, ehe beim anschließenden Stück "Gospel Time" Fröhlichkeit angesagt war. Dabei schnippten die fünf Musiker zwischendurch sogar lässig mit den Fingern.

Beim schwermütigen "Mood Indigo" wälzten sich die Töne teilweise wie Lava über ein Feld und bei "Fields of Gold" von Sting und "Viva la Vida" von Coldplay bewiesen die Musiker, dass sie sich auch in den Bereichen Pop und Rock auskennen. Zum Abschluss bekam das Publikum von den Trombubas noch einen "Tequila" kredenzt – und wurde für den Beifall mit Zugaben belohnt.