Spielfreudig und konzentriert präsentierte sich der Musikverein Weildorf bei seinem Jahreskonzert am Sonntag in der Haigerlocher Witthauhalle. Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Frühjahrskonzert: MV Weildorf verwöhnt sein Publikum mit einer großen musikalischen Vielfalt

Märsche, Polka, sakrale Klänge, Musical, Rockmusik: Der Musikverein Weildorf wartete bei seinem Frühjahrskonzert am Sonntagabend in der voll besetzten Witthauhalle mit der ganzen Breite der Blasmusik auf. Eben "Von ällem ebbes", so wie es der Verein angekündigt hatte.

Haigerloch-Weildorf. Alle waren natürlich gespannt darauf, wie sich der neue Dirigent der Blaskapelle, Florian Mayer, bei seinem ersten Jahreskonzert schlägt. Eröffnet wurde der Konzertabend aber von der Jugendkapelle mit der Filmmusik "Eye Of The Tiger", dem "Summernight Rock" und "The Best Of Queen", einem Potpourri mit den bekanntesten Songs der berühmten Rockband. Als Zugabe folge "Shut Up And Dance".

Der MV Weildorf hatte als erstes Stück die Hymne "Alleluja! Laudamus Te" ausgewählt. Die Musiker brillierten hier am Sonntag in vielerlei Hinsicht, sei es bei den voluminösen Passagen, den ruhigen, gefühlvollen Momenten oder den monumentalen Elementen.

Die dreisätzige "English Folk Song Suite" sorgte mit zwei Märschen und einem Intermezzo ebenfalls für Begeisterung. Stefanie Richter (Oboe), Gaby Eckl (Klarinette) und Andreas Trefz (Flügelhorn) setzten hier als Solisten Akzente.

Bei "La Belle Helene" ("Die schöne Helena") handelt es sich um eine Ouvertüre zur gleichnamigen Operette. Komik und Übermut der Parodie rund um den trojanischen Krieg wurden durch das präzise Spiel der Akteure greifbar.

Dann prasselte der Regen derart laut auf das Dach der Witthauhalle, dass man die Ehrungen vorzog, ehe der ruhige "St. Florian Choral" aus dem Bereich Kirchenmusik den ersten Konzertteil beschloss.

Mit dem festlichen Marsch "Opening" eröffnete man den zweiten Teil des Abends, wobei das fanfarenartige Thema der Posaunen mehrfach wiederholt und erst von den Trompeten und dann von der ganzen Kapelle übernommen wurde.

Stark gefordert waren die Musiker bei "Highlights From Chess", einer Bearbeitung von Melodien aus dem Musical "Chess". Um die politischen Spannungen zwischen Ost und West in den 1980er-Jahren herauszuarbeiten, mussten die Musiker all ihre Fähigkeiten aufbieten. Stefanie Richter (Oboe), Andreas Trefz (Flügelhorn), sowie Annette Klaiß (Englischhorn) und Sarah Faul (Klarinette) veredelten dieses Arrangement.

Danach bewiesen die Weildorfer Musikanten bei einem Medley mit Titeln der Band Toto, dass sie sich auch auf dem Gebiet der Rockmusik wohl fühlen, wobei man bei "Child’s Anthem" mit Triolen beeindruckte. Bei "I Will Remember" und „Rosanna" sang Schlagzeuger Alexander Strobel, ebenso wie beim mit afrikanischen Klängen und Rhythmen ausgestatteten "Africa". Farbtupfer erhielt das Medley durch Jürgen Braitmaier am E-Bass.

Beim darauf folgenden anspruchsvollen "El Cumbanchero" wartete das Orchester mit heißen, lateinamerikanischen Rhythmen auf und zeigte sich äußerst spielfreudig. Das treibende Stück wurde vom Schlagwerk dominiert. Zu Beginn der "Bodensee-Polka" trumpften Tenorhörner und Baritone traumhaft auf und erinnerten an Alphörner. Hier und bei der ersten Zugabe "Berliner Luft" klatschte das Publikum teils mit, beim "Hohenzollernlied" wurde gar mitgesungen.