Das Möbel- und Einrichtungshaus Schick ist eines von den Geschäften, die nach gesetzlicher Verordnung schließen müssen. Damit fällt auch der Verkaufsoffene Sonntag am 22. März dort aus.Archivfoto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Corona-Krise: Verkaufsoffener Sonntag abgesagt / Wohn-Schick in Owingen muss schließen

Die am Dienstag erlassene Rechtsverordnung der Landesregierung zur Schließung von Geschäften bedeutet das endgültige Aus für den ersten von drei verkaufsoffenen Sonntagen in Haigerloch.

Haigerloch. Dieser hätte am Sonntag, 22. März, stattfinden sollen, aber in der Dynamik der vergangenen Tage hat sich immer mehr abgezeichnet, dass daraus sehr wahrscheinlich nichts wird.

Zuerst hatte Galerist Hermann-Joseph Speier schweren Herzens auf seine Ostereier-Ausstellung verzichtet. Seine kleine Galerie Die Schwarze Treppe hätte an diesem und am darauffolgenden Samstag und Sonntag die Türen geöffnet. Dann war der mit dem Verkaufssonntag verbundene Flohmarkt in der Haigerlocher Spitalgasse abgesagt worden.

Und nun, nachdem im Prinzip nur noch Läden für täglichen Bedarf geöffnet sein sollen, zieht der Handels- und Gewerbeverein Haigerloch (HGV) vollends die Reißleine. "Das Licht bleibt aus, der Verkaufsoffene Sonntag ist abgesagt", erklärt Fotograf Folke Weber, Vorsitzender des HGV. In der derzeitigen Situation, so zeigt er Verständnis, sei die Gesundheit der Mitbürger einfach wichtiger.

Ein Unternehmen, das die Absage des Verkaufsoffenen Sonntages besonders trifft, ist das Owinger Möbel- und Einrichtungshaus Wohn Schick. Dort und im daneben liegenden K-Markt ist in aller Regel an solchen Sonntagen viel los.

Das Owinger Familienunternehmen hatte bereits Werbeanzeigen für den Verkaufssonntag geschaltet und mehrere hunderttausend Prospekte drucken lassen, wie Geschäftsführer Hubert Schick im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Doch diese Investitionen sind jetzt nutzlos. Sowohl im Stammhaus in Owingen als auch in Rottweil wurden schon gestern beide Restaurants geschlossen, heute machen die beiden Möbelhäuser die Türen zu. Verkaufsoffener Sonntag wäre allerdings nur in Owingen gewesen.

Schon vor der am Dienstag angeordneten Geschäftsschließung hatte Wohn Schick vorsorglich den Kinderhort zugemacht und die Abstände der Stühle an den Tischen im beliebten Restaurant vergrößert. Bis Anfang der Woche war Hubert Schick auch noch optimistisch und davon ausgegangen, dass es mit dem Verkaufsoffenen Sonntag noch klappen könnte, weil sich Besucher in den beiden großflächigen und weiträumigen Möbelhäusern so verteilen, dass keine Gefährdung entsteht. Dass über kurz oder lang eine Geschäftsschließung drohen könnte, darüber machte jedoch auch ein erfahrener Geschäftsmann wie er sich keine Illusionen.

Nun ist alles schneller gekommen als gedacht und bei Schick will man sich auf diese Herausforderung einrichten, so gut es eben möglich ist, auch wenn man in einigen Bereichen Neuland betritt. So wurden Mitarbeiter aus dem Einkauf und der Disposition schon ins Home-Office geschickt. Bereits vereinbarte Termine für die Lieferung und Montage von Bestellungen und nötiger Kundendienst können vorerst problemlos eingehalten werden, wie das Unternehmen gestern weiter mitteilte. Auch eine Abholung von Möbeln in den Lagern in Owingen und Rottweil sei weiterhin möglich. Zudem bietet das Möbel- und Einrichtungshaus die Möglichkeit, sich telefonisch unter 07474/691-0 (Owingen) oder 0741/1 74 20-0 (Rottweil) über Möbel und Küchen beraten zu lassen. Erreichbar ist man zudem weiterhin über E-Mail info@wohn-schick.de oder über eine Nachricht auf Facebook oder Instagram.

Unterm Strich stellt die Anordnung der Landesregierung insbesondere auf Publikumsverkehr angewiesene Unternehmen wie das Owinger Möbelhaus vor eine harte Probe. "In 45 Jahren habe ich so etwas noch nicht erlebt", meint Hubert Schick zur aktuellen Situation.