Wenn es im Gruoler Rathaus jemals mit einem Jugendtreff weitergehen soll, dann kann dessen Betrieb nur auf Basis eines Vereines geschehen – darin war sich der Ortschaftsrat einig. Foto: Gabbert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Der Sturz eines Jugendlichen an Silvester aus dem Gruoler Rathaus wirkt auf politischer Ebene weiter nach

Der schlimme Fenstersturz an Silvester aus dem Jugendraum im Gruoler Rathaus wirkt weiter nach. Am Mittwoch plädierte der Ortschaftsrat dafür, die Gründung eines Jugendhaus-Fördervereins in die Wege zu leiten. So, wie es sie in anderen Teilorten bereits gibt.

Haigerloch-Gruol. Der Anstoß, sich über eine solche Vereinsgründung Gedanken zu machen, war von Bürgermeister Heinrich Götz gekommen. Er hatte Ortsvorsteher Otto Schneider angeschrieben. Ungefährer Tenor seines Briefes: Ihm wäre es sehr recht, wenn die Jugendarbeit in Gruol künftig nach ähnlichem Muster wie in den Jugendhäusern in Bad Imnau, Stetten oder Trillfingen abläuft. Dort werden die Jugendtreffs von Fördervereinen getragen, in denen auch Eltern mitwirken. Entsprechende Satzungsmuster hat der Bürgermeister dem Ortsvorsteher an die Hand gegeben.

Denn eines ist glasklar: Eine Situation, wie sie in der Silvesternacht geschehen ist, als ein junger Mann aus dem Obergeschoss des Rathauses durch ein Fenster gut sechs, sieben Meter in die Tiefe stürzte, darf sich nicht wiederholen. Vor allem wenn es darum geht, wer nach einem solchen Unglück die Konsequenzen zu tragen. In Gruol ist der Fall übrigens noch nicht ausgestanden: Die Staatsanwaltschaft Hechingen ermittelt nach Angaben im Ortschafsrat weiterhin.

"Haben wird denn überhaupt eine Alternative?", fragte Ortschaftsrat Alfred Wiest in die Runde und meinte die Frage wohl eher rhetorisch. Denn ihm und dem Rest des Ortschaftsrates war klar: Wenn es keinen Verein gibt, dann dürfte das wohl das endgültige Aus für den Jugendtreff im Rathaus sein. Ohnehin sind die Räume seit Silvester geschlossen. Auch den Jugendlichen andere Räume als das Rathaus zu suchen, löst das Problem wohl nicht.

Nun will Ortsvorsteher Otto Schneider mit Jugendlichen reden und sie zu einer Versammlung einladen, um zu sehen, ob Interesse an einem solchen Verein besteht. Entscheidend wird wohl sein, ob sich volljährige Personen für eine Vorstandschaft finden lassen.

Er informierte das Gremium auch darüber, dass es bereits eine gewählte Vorstandschaft gab, als sich die Jugendlichen noch im längst abgerissenen "Rössle" befanden. Diese Generation habe dann das Rathaus aber nur ein halbes Jahr genutzt und die nachfolgenden Jugendlichen hätten bei der Übergabe keine Vorstandschaft mehr gewählt.