Wieder gut gefüllt ist das Ammelesbrünnle im Bierlinger Wald. Die starken Regenfälle im Februar ließen den Wasserspiegel wieder steigen. Inzwischen tummeln sich auch wieder einige Kröten im Wasser.Fotos: Haid Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Sehr zu Freude seiner Pfleger ist der Teich im Bierlinger Gemeindewald derzeit randvoll mit Wasser

Starzach/ Haigerloch-Bad Imnau. Das Auf und Ab des Wasserpegels im Ammelesbrünnle im Bierlinger Gemeindewald nahe der Grenze zu Bad Imnau geht weiter.

Jammern über Niedrigwasser während trockener Sommer oder Freude bei Regenfällen über einen vollen Teich wechseln sich alljährlich ab. Momentan ist der Brunnen dank eines niederschlagsreichen Februars wieder proppevoll mit Wasser.

Letztes Jahr fiel der Wasserpegel im Sommer um über 50 Zentimeter. Dies hatte unmittelbar zur Folge, dass im vergangenen Winter nahezu alle Fische starben und auch die Seerosenplatten wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Grund dafür, dass der kleine Teich immer wieder trocken fällt, ist unter anderem, dass eine ihn speisende Quelle am Westrand des Waldes in Richtung Felldorf versiegt ist. Vor vielen Jahren wurde nämlich im Sommer das überfließende Wasser aus dem alten Bierlinger Wasserversorgungsschacht in den See geleitet. Seit dem Bau des Wasserturms ist dies nicht mehr möglich.

Eine wohl einmalige Rettungsaktion wie im Herbst 2018 ist wohl aber nicht mehr möglich. Damals rückte die Starzacher Feuerwehr mit rund 20 Feuerwehrmännern an, um der Natur nachzuhelfen.

Mit hohem Aufwand, unter anderem wurden rund 800 Meter Schlauchleitung (von der Rottenburger Feuerwehr) zum Ammelesbrünnle verlegt, pumpten die Floriansjünger kostbares Nass in den Teich. In hohem Bogen schossen 600 Liter Wasser pro Minute aus dem Schlauch in den Teich. Das macht 3,6 Kubikmeter je Stunde.

Betreuer suchen derzeit nach einer neuen Lösung

Rund 280 Kubikmeter Wasser waren erforderlich, um den Teich zur üblichen Höhe bis zum Überlaufrohr aufzufüllen. Nachhaltig war diese einmalige Rettungsaktion aber leider nicht, denn im Jahr 2019 war der Pegel des Ammelsbrünnele wieder um 50 Zentimeter gesunken. Nun überlegen die neuen Betreuer, wie und auf welche Weise das Wasser in regenarmen Perioden anderweitig herbeigeschafft werden kann.

Das Feuchtbiotop entstand wohl um 1910 und ist ein idyllischer Rastplatz für Spaziergänger und Wanderer. Viele Schulklassen machen im Frühjahr und Sommer hierher regelmäßig Exkursionen und erleben die Natur hautnah. An den Ufern des kleinen Sees wachsen seltene Blumen, wie zum Beispiel die gelbe Wasserlilie, aus denen Kröten schlüpfen. Viele Vogelarten nisten hier oder kommen zum Trinken.

Im Lauf der Jahre allerdings überwucherten Wasserpflanzen den See, sodass er immer wieder ausgeräumt und gesäubert werden muss. Der Teich ist auch eine Station auf dem Bad Imnauer Wanderweg T2.

Den Namen trägt das Ammelesbrünnle übrigens deshalb, weil sich angeblich vor langer Zeit eine Amme aus Liebeskummer in diesem einsamen Wasser das Leben genommen haben soll.