Weihbischof Christian Würtz spendete in der Gruoler Clemenskirche corona-konform das Sakrament der Firmung. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 47 Jugendliche erhalten in der Gruoler Clemenskirche das Sakrament der Firmung

Haigerloch-Gruol. Firmung in Corona-Zeiten: 47 Jugendliche haben das Sakrament am Wochenende in der St.-Clemens-Kirche in Gruol empfangen.

Am Freitag firmte Alexander Halter, Dekan des Dekanates Zollern, 25 Jugendliche, am Samstag reiste Weihbischof Christian Würtz aus Freiburg an, um das Sakrament an 22 Jugendliche zu spenden. Teilnehmen durften neben den Firmanden ihre Eltern und Paten sowie vorher angemeldete Verwandte, sofern es der Platz zuließ. Die Kirchenbänke waren nummeriert, die Kirchenbesucher bekamen von einem Ordnerteam im Eingangsbereich Namenskarten, die ihren Platz zuwiesen. Wie bei den Gottesdiensten auch blieb jede zweite Bankreihe frei.

Das Organisationsteam der Seelsorgeeinheit um Pastoralreferent Juan Pablo Perisset hatte die Gottesdienste gut vorbereitet, die Feiern waren trotz der Einschränkungen schön und würdevoll gestaltet. Die musikalische Umrahmung übernahm an beiden Tagen die Gruppe "Voice" aus Heiligenzimmern, von der Empore herab und im sicheren Abstand zu den Menschen im Kirchenschiff. Die Firmanden beteiligten sich mit dem Vorlesen der Fürbitten und der Kyrie-Rufe. Außerdem haben sie Spenden gesammelt, um das Projekt "Facenda da Esperanza" ("Höfe der Hoffnung") vom Bonifatius-Werk zu unterstützen.

Martin Beuter, Vorsitzender des Kirchengemeinderats der Seelsorgeeinheit Eyachtal- Haigerloch St. Anna, begrüßte die Jugendlichen und ihre Angehörigen zu einem Tag der Freude, rief angesichts des fünften Jahrestags der Terroranschläge von Paris aber auch dazu auf, ein Zeichen gegen Terror und Gewalt zu setzen. Gott, dessen Sprache alle Menschen erreiche, würde dabei helfen.

Weihbischof Würtz verglich die Situation der Firmanden mit denen der Jünger an Ostern nach der Kreuzigung Jesus: In eine Situation aus Mutlosigkeit und Angst sei Jesus mit seiner Botschaft der Hoffnung gekommen und dem Auftrag: Tragt meine Botschaft weiter. So wie diese Erscheinung eine Wende im Leben der Jünger markiert habe, so sei auch die Firmung und der damit einhergehende Übergang ins Erwachsensein ein Wendepunkt im Leben der Firmanden. Das bedeute mehr Rechte, aber auch mehr Verantwortung. Der Weihbischof rief die Jugendlichen dazu auf, die Aufgaben mit Optimismus und Freude anzugehen, aber auch Ängste zuzulassen und sich zu trauen, Fehler zu machen und aus ihnen gestärkt hervorzugehen. Es sei wichtig, den Weg der Träume zu gehen, zitierte Würtz Papst Franziskus. Das Leben dürfe nicht vom Balkon aus beobachtet werden. "Verwandelt Euch nicht in jugendliche Mumien", richtete Würtz einen Papst-Appell an die Firmanden. Die Salbung mit Chrisam sei ein Zeichen dafür, dass Gott die Menschen auf ihrem Weg begleite.

Die Firmanden traten zur Salbung einzeln mit ihren Firmpaten nach vorne. Sie trugen Namensschilder, damit der Firmspender nicht fragen und der Firmand nicht antworten musste und trotzdem eine kurze persönliche Ansprache möglich war. Das Chrisam wurde mit Pads und nicht mit bloßen Fingern auf die Stirn aufgetragen.