Wissen, was im Städtle so läuft: Die "Tratschweiber" Barbara Schachtmann und Corinna Siebert. Foto: Reiband

Ball der Haigerlocher Vereine: Im kleineren Rahmen, aber nicht schlechter. Montag Narren auf der Gass.

Haigerloch - Totgesagte leben länger: Nach einem Jahr Pause herrschte am Samstagabend beim Fasnetsball der Haigerlocher Vereinsgemeinschaft beste Stimmung.

Es war eine gute Entscheidung, den Ball nicht ganz in die Mottenkiste zu stecken, sondern statt in der großen Sporthallenbereich lieber im kleineren Foyer der Witthauhalle zu veranstalten. Die Stimmung war ausgelassen, das Programm kurz, aber intensiv, die Bar bis in die frühen Morgenstunden bestens besucht.

Von wegen, es passiert nichts im Städtle: Das Gegenteil bewiesen die beiden "Haigerlocher Tratschweiber" Corinna Siebert und Barbara Schachtmann. Die beiden wussten über alles bestens Bescheid: Ob es um das Glatteis in der Stadt oder die geänderte Streckenführung beim Häsauslufta ging, man kam aus dem Lachen nicht raus. Und hinter jede ihrer Geschichten stellte das vortreffliche Duo den augenzwinkernden Satz: "Aber s’bassiert jo nix in Hoagrloch."

Gerlinde Wellenzohn und Angela Butter tauschten sich als "S’Marile und d’Emma" über den Gebrauch von Fremdwörtern aus und zeigten dabei von vielen Lachern begleitet, wie nützlich eine gute Bildung sein kann.

Zum Schluss des Programms stellten die strammen Jungs der Narrenzunft als "Ranzen-Garde" selbige zur Schau und sorgten mit ihren kurzen Röcken und den mit Lebensjahren in die Fülle geratene Bauchumfängen für beste Stimmung – nicht nur bei den weiblichen Gästen. Statt einer geforderten Zugaben nahmen die Jungs einfach die Gäste mit und eröffneten eine Polonaise, die durch das Foyer zog und den Abend für die musikalischen Highlights von DJ Ernst Haug, den Haigerlocher Blasmusikanten und der Stadtkapelle freigab.

Durchs Programm führte – als "Leihgabe eines Conférencier-Museums" – Conférencier Paul Sauter in bester Manier. Am Montag gehörten dann Straßen und Lokale in der Kernstadt den Narren. Passend zu den Minustemperaturen verwandelte sich die Stadtkapelle in arktische Gestalten, flankiert von eine Gruppe Eskimo (politisch korrekt heißt das ja Inuit). Wer ärztliche Hilfe brauchte, der war beim OP-Team der Bräutelbuben gut aufgehoben. Dazu kamen eine Riege von Narrenzunft-Damen als gackernden und Eier legenden Hühner und – man glaubte fast man sei auf der Fasnet in Hechingen – ein große Gruppe Lumpen und Vagabunden. Sie alle zogen am Nachmittag in einem bunten Umzug von der Oberstadt das Städtle hinab und feierten im Zunftheim der Narren Fasnet.