Mit einem tollen Konzert beschenkten die Musiker der Musikkapelle Owingen ihren Dirigenten Frank Schnell, der sein Amt nach 18 Jahren niederlegte. Foto: Schnell Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Musikkapelle Owingen beschert Dirigent Frank Schnell ein tolles Abschiedskonzert

Das schönste Abschiedsgeschenk bekam Frank Schnell von seinem eigenen Blasorchester. Beim letzten Jahreskonzert mit ihm als Dirigent bot die Musikkapelle Owingen am Samstagabend in der richtig gut gefüllten Eyachtalhalle eine famose Leistung.

Haigerloch-Owingen. Trotz der Bedeutung dieses Abends merkte man dem Mann am Dirigentenstab keinerlei Nervosität an, konzentriert leitete er durch den Abend.

Anja Stifel konnte es sich jedoch nicht verkneifen, in ihren Ansagen immer wieder auf Frank Schnell Bezug zu nehmen oder mit kleinen Anekdoten aus seiner 18-jährigen Tätigkeit als Dirigent aufzuwarten.

Alle Stücke des Abends hat das Orchester in den vergangenen 18 Jahren schon einmal gespielt. Per Abstimmung hatten die Musiker jedoch zuvor eine Auswahl der Kompositionen getroffen, welche die Ära Frank Schnell prägten und welche sie vor Publikum noch einmal spielen wollten.

Los ging’s mit der dreiteiligen Suite "Tirol 1809". Darin wird der Kampf der Bauern Tirols am Berg Isel gegen die Franzosen beschrieben. Auch Frank Schnell, so Ansagerin Anja Stifel, habe mit den Musikern bei den Proben zu diesem Stück "so manche Schlacht geschlagen".

Die Kapelle meisterte die einzelnen Teile der Suite hervorragend und am Schluss erklang der Jubel der siegreichen Tiroler in einem bombastischen Finale mit triumphierenden Klängen.

Bei "Dragon Fight" ließ die Kapelle musikalisch einen Angst einflößenden Drachen über die Bühne stapfen und Feuer speien. Das Herannahen des Fabelwesens wurde ebenso präzise herausgearbeitet, wie die Angst der Bewohner eines Dorfes in den Liechtensteiner Alpen vor dem Ungetüm und der am Ende siegreiche Kampf eines Riesen gegen den Drachen.

Dabei erzeugten die Musiker durch besondere Geräusche mit ihren Instrumenten viel Spannung und es wurde klar, warum diese Komposition die erfolgreichste in der Geschichte der MKO ist und einmal bei einem Wertungsspiel in der Höchststufe das Prädikat "hervorragender Erfolg" erhalten hatte.

Im "Tanz der Vampire" ließ das Orchester einen imaginären Grafen Dracula auf der Bühne tanzen. Schöne, getragene, romantische Passagen reicherten den Tanz der Vampire an, und vor allem beim dem Stück innewohnenden "Total Eclipse Of The Heart" bewies die Kapelle trotz voluminöser Passagen auch das nötige Gefühl.

Danach wurden die Musiker zu "Pirates Of The Caribbean" und ließen ihr Publikum die Abenteuer des Piratenkapitäns Jack Sparrow hautnah miterleben. Sie zeigten hier viele Facetten ihres Könnens und boten die berühmte Hauptmelodie entsprechend wuchtig dar.

Das Stück "Children Of Sanchez" inszenierte die Kapelle als voluminösen Klangteppich, und zum pompösen Sound gesellten sich mexikanische Klänge. Vor allem dann, wenn die Trompete im Fokus stand. Eine schöne Melodie, "galoppierende" Passagen mit toller Arbeit des Schlagwerks und gefühlvolle Elemente rundeten das Stück ab. Dann spielte die MK Owingen noch "Von Freund zu Freund" eine Polka und zum Abschluss des offiziellen Programms den "Florentiner Marsch". Beim Marsch klatschte das Publikum begeistert mit und spendete danach lange anhaltenden Beifall.

Beim als Zugabe gespielten "Radetzky-Marsch" schwang der neue Dirigent Stefan Riethmüller aus Rottenburg erstmals den Dirigentenstab. Über seine Vorstellung berichten wir noch. Eröffnet wurde das Konzert übrigens vom Jugendorchester, ebenfalls geleitet von Frank Schnell, mit der "Black Forest Ouverture", "The Sword of Lancelot" und "Gathering Of The Glen", sowie einer Zugabe.