Auf das Dursetzungsvermögen von Jerome Müller – hier im Pokal-Halbfinale gegen Melsungen – hofft der HBW am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Hagen. Foto: Eibner-Pressefoto/Oliver Schmidt

Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat beim Final4 um den DHB-Pokal vollauf überzeugt. Nun will das Team von Trainer Matti Flohr den Rückenwind im Liga-Endspurt nutzen.

Im er wieder hatte Matthias Flohr, Trainer des Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten, in den Wochen vor dem Pokal-Final4 in Köln sein Team ermahnt, den Fokus auf den Liga-Alltag zu legen. Nun ist das Saison-Highlight Geschichte. Der HBW lieferte in Köln blitzsaubere Leistungen ab.

 

Im Halbfinale gegen den Erstliga-Zweiten MT Melsungen setzte es zwar eine erwartete Niederlage, doch der Zweitligist bot dem hohen Favoriten lange Zeit bestens Paroli und so hielt die Höhe der Niederlage mit 27:31 in Grenzen. Im Spiel um Platz drei trumpften die „Gallier“ mit einem 32:31-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen auf und sicherten sich die Siegprämie von 120 000 Euro. Am Dienstag stand schließlich der Empfang der Pokalhelden auf dem Balinger Marktplatz an.

Zurück von Wolke sieben

Von Wolke sieben sind die „Gallier“ inzwischen wieder in den Alltag zurückgekehrt, am Samstag (18 Uhr, Mey-Generalbau-Arena Balingen) steht das Heimspiel gegen den Tabellenzehnten VfL Eintracht Hagen auf dem Plan. Und wieder hat Coach Flohr die Aufgabe, die Sinne seiner Jungs für das Punktspiel zu schärfen und gedanklich nicht im Gestern zu verharren. Doch warum eigentlich nicht?

„Wir wollen den Rückenwind aus dem Pokal nutzen. Wir haben noch acht Spiele vor uns und wollen noch achtmal Vollgas geben, mit Leidenschaft reingehen. Und dann schauen wir einfach mal, was in dieser verrückten Liga noch so passiert“, sagt Flohr.

Coach Flohr will Rückenwind nutzen

Seine Mannschaft habe in Köln gezeigt, wozu sie in der Lage sei. „Warum sollten wir das jetzt nicht auch in der Liga fortsetzen? Wir haben einen Triumph in dieser Saison in der Tasche. Das sollte uns beflügeln, unserem Publikum die beste Version von uns selbst zu präsentieren“, sagt Flohr. Dabei steht ihm nahezu der komplette Pokal-Kader zur Verfügung. Keeper Benedek Nagy hat seinen Pfosten-Crash recht gut überstanden und kann gegen Hagen wieder ran. Magnus Grupe muss wegen einer Blessur an der Schulter passen. „Für ihn kommt ein Einsatz zu früh“, sagt Flohr, der jedoch mit Daniel Ingason und Jerome Müller – „Jerry hat in Köln gezeigt, wie wichtig er für unser Spiel ist“ – zwei Alternativen hat, wenn Regisseur Elias Huber eine Pause braucht. Der Schwede Daniel Blomgren (Knieverletzung) fällt weiterhin aus.

Mit Hagen kommt ein gefährlicher Gegner

Die Gäste aus Hagen haben sich nach einem eher mauen Start zu einem Team gemausert, das in der Lage ist, jeden Gegner der Liga zu schlagen Und das kommt nicht von Ungefähr. Mit Ex-Nationalspieler Niclas Pieczkowski, dem Iraner Pouyah Norouzinezhad und dem in Balingen ausgebildeten Max Öhler ist der VfL in der Rückraummitte ganz stark besetzt und im rechten Rückraum weiß Jan van Boenigk genau, wo das gegnerische Tor steht.

Inzwischen liegen die Hagener auf Rang zehn des eng gestaffelten Zweitliga-Tableaus – sieben Punkte hinter dem HBW. In der Vorrunde trennten sich die beiden Mannschaften in Hagen 32:32.