Mitarbeiter der Spurensicherung versiegeln am Sonntag ein Einfamilienhaus nach der Beweissicherung in Nindorf (Landkreis Stade). Foto: dpa

79-Jähriger in Niedersachsen soll seine Frau zerstückelt und die Leichenteile angezündet haben.

Stade - Die Justiz hat Haftbefehl wegen Mordes gegen einen 79-Jähriger Mann erlassen, der in Niedersachsen seine Frau zerstückelt und die Leichenteile angezündet haben soll. Die Ermittler haben aber nach wie vor keinerlei Erkenntnisse über ein mögliches Motiv des Mannes für die grausame Tat.

Ehemann streitet die Tat ab

Das sagte ein Sprecher der Polizei Stade am Sonntag. "Der Ehemann streitet die Tat ab. Ansonsten sagt er gar nichts und lässt sich durch einen Anwalt vertreten", sagte der Sprecher. Die Indizienlage sei aber so eindeutig, dass auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen wurde.

Leichenteile am Straßenrand

Autofahrer hatten die Leichenteile am Freitagabend an verschiedenen Orten am Straßenrand entdeckt. Der Tatverdächtige lebte in Nindorf bei Stade mit seiner sieben Jahre jüngeren Frau in einem Einfamilienhaus. Er galt in seinem Heimatort als Sonderling: "Der Mann war immer etwas merkwürdig", sagte Peter Wiechern, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Beckdorf, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Kinder hätten sich vor ihm geängstigt. Der Mann habe wenig Kontakte im Ort gehabt. Zwar habe er zwei Jahre lang im Beckdorfer Gemeinderat gesessen, aber auch dort habe sein Verhalten viele irritiert.

Tochter meldet Mutter als vermisst

Der Ermittlungsleiter ergänzte: "Das ist eine ganz tragische Geschichte, die sich über Jahre zugespitzt hat." Die Tochter des Paares hatte die Polizei alarmiert und ihre Mutter als vermisst gemeldet. Daraufhin hatten die Beamten ihren Ehemann schnell als Hauptverdächtigen ausgemacht. In Nindorf herrschte am Sonntag vielfach fassungsloses Schweigen.