Auf dem Wolfsberg entsteht das neue Dynamikzentrum von Häfele samt einem 40 Meter hohen Turm. Auch die Bürger sollen von dem Bau profitieren.
„Das größte Projekt der Häfele-Geschichte nimmt Gestalt an“, erklärt Sybille Thierer anlässlich der erfolgreichen Baugenehmigung des Dynamikzentrums.
Mit dem anstehenden Neubau habe es nämlich auch eine besondere Bewandtnis, führt die Vorsitzende des Verwaltungsrats aus. „Unsere vernetzte Welt braucht ganzheitliche Lösungen. Das soll auch in der Architektur sichtbar sein“, verspricht sie.
Die Arbeitswelt der Zukunft setze auf eine neu Art der Work-Life-Ausgewogenheit. Deshalb sollten die Räumlichkeiten nicht nur für acht Stunden der Arbeit genutzt werden, sondern auch nach Feierabend für verschiedenste Anliegen nutzbar sein. Diese nachhaltige Nutzbarkeit verdeutlicht Thierer auch an dem Gastronomie-Angebot, das sowohl für die Mitarbeiter wie auch die Anwohner des Wolfsbergs offen sein soll.
Tourismusförderung dank großem Turm?
„Vielleicht hat der Turm mit der großen Aussichtsplattform auf dem Dach das Potenzial für einen touristischen Besuchermagneten“, sinniert sie weiter. Der „7-Berge-Weg“ ginge daran vorbei und der eine oder andere Wanderer könne so auf dem 40 Meter hohen Turm einen spektakulären Blick in die Landschaft genießen.
Auch Gregor Riekena, Vorsitzender der Geschäftsführung, betont das Thema Vernetzung und Nachhaltigkeit. Der Ort solle eine Art Campuscharakter erhalten, so dass man im Austausch mit verschiedensten Gruppen – Kunden, Mitarbeiter, Start-ups – neue Ideen entwickeln und umsetzen kann.
Neue Technologien auch für die Umwelt
„Die Häfele-Akademie wird dort einziehen und Weiterbildungen zu neuen Technologien ermöglichen“, erläutert Riekena den Fokus auf kontinuierliches Lernen. Doch auch die Ökologie komme nicht zu kurz. „Mit dem Eisspeicher als nachhaltige Energieerzeugung nehmen wir das Eis des Winters, um daraus die Energie im Sommer zu gewinnen“, erklärt er.
Wie sich die Transparenz des Unternehmens schließlich im Bau widerspiegeln werde, verrät Architekt Christoph Schmidt. Das Gebäude biete Räume, um verschiedene Welten zu verbinden, führt er aus. Die gläserne Logistik gebe Einblicke, wie man vor Ort arbeite.
Während Gemeinschaftszonen unter dem Motto „Meet and Eat“ zum gemeinsamen Essen, Austausch und Unterhalten einladen, sei der Turm mit Konferenzräumen und der Aussichtsplattform Symbol für die kommunikative Weltoffenheit des Unternehmens.
Führungen über die Baustelle sind in Planung
Oberbürgermeister Jürgen Großmann nimmt ebenfalls Bezug auf das markante Bauwerk. „Es ist selten der Fall, dass der Leiter des Bauverwaltungsamtes und ich persönlich eine Genehmigung übergeben“, schiebt er vorweg. Doch hier zeige sich nach 100 Jahren Erfolgsgeschichte von Häfele, wie man Arbeitswelt neu schreiben könne.
„Das Dynamikzentrum ist ein grandioser Leuchtturm für das Unternehmen – aber auch die Stadt“, ist sich Großmann sicher. So könnten in dem Wirtschaftsstandort auch touristische Themen abgebildet werden, um Menschen aus nah und fern davon zu überzeugen: „Es lohnt sich, wiederzukommen!“
Die Baugrube für die Fundamente soll ab 1. Juli ausgehoben werden. Im Sommer sind erste Führungen auf der Baustelle geplant, damit sich Gäste sich selbst ein Bild von den Fortschritten machen können. Die Eröffnung ist für 2026 vorgesehen. Das Unternehmen erwartet Baukosten im hohen zweistelligen Millionenbereich.