Die fast im ganzen Gebäude abgehängten Decken im Gymnasium sollen optisch nun etwas kaschiert werden. Foto: Riesterer

Die bisherige und weitere Sanierung des Gymnasiums ist Thema im Gemeinderat gewesen. Weitere neun Millionen Euro im Haushalt geplant.

„Du bist nicht zu beneiden“, sagte Thomas Brugger (CDU), Stadtrat und Vorstand des Schulfördervereins, zu Andreas Krause. Eine Aussage, die der Hochbau-Chef so oder so ähnlich nach seinem Bericht über den Verlauf der „sehr komplexen“ Gymi-Sanierung noch von anderen Räten zu hören bekam. Zu Erinnerung: Jene war schrittweise, je nach neuem Schadstoffbefund, immer umfangreicher und aufwändiger geworden – dazu kamen Corona und ein Krankheitsfall beim Ingenieurbüro.

Ende 2025 als Deadline

Derzeit warte die Verwaltung auf Testergebnisse – die Schadstoffsanierung soll in den Sommerferien, die eigentliche Sanierung der Gebäudeteile in der Folge auch noch dieses Jahr fortgesetzt werden. Bis Ende 2025 soll die Gesamt-Sanierung abgeschlossen sein – was auch Voraussetzung für die Förderung sei, so Krause. Alles in allem seien die kommenden drei Jahre weitere rund 9,2 Millionen Euro für die Maßnahme im Haushalt eingeplant.

Mobiliar gleich zusammen ausschreiben?

Bezüglich der Fachräume – die Chemieräume sollen zuerst saniert werden – gelte es, einen Blick aufs Mobiliar zu werfen. Dieses werde in den Biologieräumen schlechter, also zu ersetzen eingeschätzt, während im Bereich Physik einiges nach der Sanierung weiterverwendet werden könne. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bedankte sich beim anwesenden Kollegium um Schulleiter Oliver Porsch für die große gezeigte Toleranz: „Wir wissen, es ist nicht einfach.“

Brugger beantragte angesichts der Dauer mancher Ausschreibung, lieber gleich die für Biologie und Physik gebrauchten Möbel mit jenen für die Chemie mitzubestellen. Diese Mittel würde der Rat sicher bereitstellen. Zudem beantragte er, im Gremium regelmäßig über den Projektstand informiert zu werden. Beides befürworteten die anderen Räte.

Decke bitte abhängen

Udo Neudeck (Freie Liste) sagte, beim Verlauf der Sanierung könne der Stadt kein Vorwurf gemacht werden – kritisierte aber gerade hinsichtlich der Infotage für Viertklässler und deren Eltern die Optik der abgehängten Decken und bat, dies, gerne „mit ein bisschen Kreativität“ zu kaschieren. Die Elektrik dahinter müsse auch noch erneuert werden, erinnerte Krause, sagte aber zu, etwas zu organisieren.

Abriss kommt nicht infrage

Nun warte man auf eine Beprobung und das erste Quartal sei schon wieder vorbei, ärgerte sich Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht). Die Vergabeverfahren zögen sich dann ebenso „gefühlt ewig hin“, pochte sie darauf, dass alles stets so zügig wie möglich ausgeführt wird. An den Verfahren könne man als Zuschussbetrieb nichts ändern, so Krause, der betonte, dass alles erledigt sei, um direkt loslegen zu können.

Auf die Frage von Emil Rode (Freie Liste), ob es sich lohne, über einen Abriss nachzudenken, wollte Brugger „für das Gymi eine Lanze brechen“: Es stehe noch gut da und nach der Sanierung sei nicht mehr viel nötig. Dem pflichtete Thomas Koch (ÖDP) bei, der erinnerte: „Baustoffe sind kein unbegrenztes Gut.“

Reparaturen gibt es immer

Jürgen Kaupp (CDU) fragte, ob denn nach den nun vorgesehenen Sanierungsarbeiten auch alles erledigt sei. Sich ergebende Reparaturen wie etwa einem Dachschaden werde man stets erledigen müssen, entgegnete Krause.

Wegen angekündigter Änderungen im EU-Recht zu Asbest-Grenzwerten wollte Kaupp zudem wissen ob es wirklich wie vorgeschlagen nötig sei, direkt alles nach den dann neuen Werten zu untersuchen. Man könnte denken das sei vorauseilender Gehorsam, so Krause. Mit den neuen Werten werde man aber ohnehin konfrontiert – sie würden wahrscheinlich 2024/25 kommen. Sich ergebende Reparaturen wie etwa einem Dachschaden werde man stets erledigen müssen. „Wir wollen so sanieren, dass wir später auch unsere Ruhe haben“, sagte Krause.