Für die 34 Abiturienten beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Foto: Wagner

Mit einem überragenden Notendurchschnitt von 1,9 wurden am Donnerstagabend 34 Abiturienten des Gymnasiums am Rosenberg in der Klosterkirche verabschiedet.

Oberndorf - Bei der akademischen Abschlussfeier, die von Christine Haueisen, Tabea Schneider und Valentin Schneider musikalisch umrahmt wurde, betonte Schulleiter Dirk Weigold, dass man weit über dem Landesdurchschnitt von 2,3 liege und dass dies der beste Gesamtschnitt seit 20 Jahren an dieser Schule sei. Zudem habe es dreimal die Note 1,0 gegeben und 62 Prozent des Jahrgangs hätten eine "1" vor dem Komma.

Inspirierende Geschichte

Weigold gratulierte dem erfolgreichen Abiturjahrgang und gab den jungen Menschen die Geschichte von Yacouba Sawadogo aus der westafrikanischen Sahelzone mit auf ihren weiteren Lebensweg. Es ist die Geschichte eines Haushaltswarenhändlers, der nach einer großen Hungersnot in den 80er-Jahren mit der Spitzhacke das trockene Land bestellt und Hirse anbaut. Er kultiviert ein Stück Land nach dem anderen und verwandelt hunderte Hektar Wüste in fruchtbares Ackerland. Dies hat zur Folge, dass die dort gewachsenen Bäume gefällt werden und das Land besiedelt wird.

Sawadogo verzweifelt aber nicht, er klagt nicht. Er zieht mit seiner Spitzhacke weiter und beginnt von Neuem. Diese Geschichte habe ihn tief beeindruckt, erklärte der Schulleiter und er denke, sie könne auch die Schulabgänger auf ihrem Weg begleiten. Er forderte die Abiturienten auf, die Spitzhacke in die Hand zu nehmen und ihr Potenzial zu nutzen.

Soziale Kompetenzen vermittelt

Eltern, Großeltern, Geschwister und Lehrer hätten sie auf ihrem bisherigen Weg begleitet und große Energie in sie investiert. Das Lehrerkollegium am Gymnasium am Rosenberg habe ihnen nicht nur Fachwissen beigebracht, sondern auch soziale Kompetenzen. Hier seien insbesondere die Tutoren Frau Rothfuß, Herr Kurz und Herr Simon, Oberstufenberater Herr Saier sowie Frau Weißbrodt zu erwähnen, die sie über die gesamte Schulzeit unterstützt hätten.

Er wünsche ihnen, dass es ihnen gelinge ihre Fähigkeiten einzusetzen und den anstehenden Herausforderungen mit Tatkraft zu begegnen und wünsche ihnen, nie die Zuversicht zu verlieren, um die Zukunft gestalten zu können.

Schule mit Leben gefüllt

Christoph Rümenapp, Leiter des Amtes Bildung und Sport bei der Stadt Oberndorf, überbrachte die Grüße und Glückwünsche von Bürgermeister Hermann Acker und des Gemeinderats. Er stellte fest, dass die Kommune mit großem finanziellen Aufwand die Rahmenbedingungen lege, die Schüler und Lehrer aber die Räume mit Leben erfüllen würden. Jeder Euro, der hierfür ausgegeben werde, sei eine gute Investition in die Zukunft junger Menschen. Er hoffe, dass die Schulabgänger ihre Heimatstadt immer in guter Erinnerung behalten würden und dass vielleicht auch manche der Region erhalten blieben.

Bleibende Erinnerungen

Für die Abiturklasse ließ Ramona Rohrer die Schulzeit Revue passieren. Sie erinnerte an viele gemeinsame Aktivitäten, Erlebnisse und bleibende Erinnerungen und einer tollen Klassengemeinschaft. Sie dankte allen Wegbegleitern, insbesondere den Eltern und der Lehrerschaft und verhehlte auch nicht, dass man stolz auf sich sei. Nun gelte es, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und einen eigenen Weg zu finden.

Nach der Übergabe der Zeugnisse, Preise und Belobungen lud Schulleiter Dirk Weigold noch zu einem Ständerling in den Klosterhof ein, bei dem zwischen Schülern, Lehrern und Angehörigen noch ein lebhafter Gedankenaustausch über die vergangenen acht Jahre stattfand.