Schulleiter Dirk Weigold informiert beim Elternabend. Foto: Gymnasium

Ab nächstem Schuljahr wird das Gymnasium am Rosenberg eine G9-Schule. Der jetzt eingeschulte Jahrgang stellt dabei jedoch einen Sonderfall dar.

Das neue Schuljahr hat begonnen – auch für die 70 Kinder, die am Gymnasium am Rosenberg seit drei Wochen die fünfte Klasse besuchen.

 

Hier machen die Schüler bisher, wie an fast allen Gymnasien in Baden-Württemberg, nach acht Jahren ihr Abitur. Doch das wird sich ändern.

In sechster Klasse dann G9

Ab dem kommenden Schuljahr wird auch das Gymnasium am Rosenberg wieder ein G9-Gymnasium. Der jetzt eingeschulte Jahrgang ist nämlich ein ganz besonderer – es wird der erste Jahrgang seit langem sein, der wieder neun Jahre das Gymnasium besuchen darf, bevor es 2033 in die Abiturprüfung geht.

Darüber hat Schulleiter Dirk Weigold beim Elternabend der fünften Klassen im Bonhoefferhaus informiert. Ein Sonderfall ist dieser Jahrgang vor allem, weil im Moment noch nach den Lehrplänen für das achtjährige Gymnasium unterrichtet wird, das heißt, die Kinder bekommen in diesem Schuljahr noch Unterricht nach G8-Vorgaben, ab nächstem Schuljahr dann aber nach G9-Vorgaben.

Eltern, Schule und Testergebnis

Kaum gesicherte Aussagen

Denn die Lehrpläne ändern sich erst ab nächstem Schuljahr. Für das neue G9 in Baden-Württemberg sind zahlreiche Änderungen am Schulgesetz notwendig, das braucht seine Zeit.

Daher sind im Moment noch kaum gesicherte Aussagen möglich, wie das neue 9-jährige Gymnasium aussehen wird. Die Entwurfsfassung ist bereits online einsehbar, aber noch nicht amtlich bestätigt. Parallel zur Umstellung auf G9 wird die Grundschulempfehlung verbindlicher und soll einer sogenannte „2 aus 3-Regel“ folgen, die besagt, dass zwei von folgenden drei Punkten ausschlaggebend für die Entscheidung sein werden, auf welche weiterführende Schule ein Kind gehen soll: Elternwunsch, Empfehlung der Schule, Kompass-4-Testergebnis.

Weniger Schulstunden

Ein paar Tendenzen zeichnen sich beim Blick in die Entwurfsfassung für das neue G9 bereits ab, auch darüber wurden die Eltern informiert. So sollen zum Beispiel die Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch (als 1. Fremdsprache) gestärkt werden, ebenso die MINT-Fächer, die Demokratiebildung, sowie die Berufsorientierung.

Insgesamt soll sich die Wochenstundenanzahl für die Schüler um zwei bis drei Stunden reduzieren, es werden deshalb bei Kunst, Musik und den weiteren Fremdsprachen oder Profilfächern Stunden eingespart. Dies hat zur Folge, dass die Kinder einen Nachmittag weniger Unterricht und somit wieder mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten haben werden – ein Wunsch vieler Eltern.

Voraussichtlich im Januar 2025 werden die Änderungen von der Landesregierung verbindlich beschlossen, so dass der nächste Jahrgang bereits von Anfang an nach G9-Vorgaben unterrichtet werden kann. Der aktuelle Jahrgang wir wahrscheinlich später als einziger von sich sagen können, sowohl G8 als auch G9 in der Schulzeit erlebt zu haben.