Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Foto: dpa

Bildungspolitiker von SPD und Grünen lehnen die Vorschläge eines vom Kultusministerium eingesetzten Arbeitskreises zur Zukunft der Gymnasien ab. Der Ministerpräsident reagiert verschnupft.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat verärgert auf Kritik der rot-günen Regierungsfraktionen an einem Zukunftspapier für die Gymnasien reagiert. „So geht’s wirklich nicht“, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Bildungspolitiker von SPD und Grünen im Landtag hatten die Vorschläge eines vom Kultusministerium eingesetzten Arbeitskreises abgelehnt. Keine Regierung könne darauf verzichten, Arbeitsgruppen und Kommissionen zu speziellen Fragen einzusetzen, meinte Kretschmann. „Wie soll sonst Innovation entstehen?“

Und dass das Gymnasium sich weiterentwickeln müsse, sei unbestreitbar. Ergebnisse von solchen Expertenzirkeln würden ohnehin nicht eins zu eins umgesetzt. „Sonst bräuchte es uns ja nicht“, sagte der Regierungschef. Die letzte Entscheidung über das Gymnasium der Zukunft liege bei der Politik. Kretschmann bekräftigte: „Wir wollen das Gymnasium stärken.“

Oppositionspolitiker sehen in dem Papier des noch von der ehemaligen Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) eingesetzten Gremiums einen Versuch, das Gymnasium zu schwächen. Amtsinhaber Andreas Stoch (SPD) warnte vor einem „Schwarz-Weiß-Denken“. Er selbst sehe sowohl interessante als auch nicht realisierbare Punkte in dem Papier.