Die GWRS Villingendorf hat beim Deutschen Schulpreis 5000 Euro gewonnen und war bei der Preisübergabe in Berlin dabei. Foto: Schmidt

Eine Dorfschule im Ausnahmezustand. In Berlin wurden die besten Schulen Deutschlands ausgezeichnet. Unter ihnen die Grund- und Werkrealschule Villingendorf.

Villingendorf/Berlin - Die Spannung hätte größer nicht sein können. In Berlin wurde der Deutsche Schulpreis 2022 verliehen. Monatelang fieberten Schüler und Lehrer die Grund- und Werkrealschule Villingendorf dem Ereignis entgegen. Die Schule wurde im Mai zu einer der besten 15 Schulen Deutschlands nominiert, und holte sich damit die Einladung zur finalen Preisverleihung in Berlin. Organisiert wurde die Schulpreisverleihung von der Robert Bosch- und Heidehof-Stiftung, die in Zusammenarbeit mit der ARD und der Zeit-Verlagsgruppe zur Preisverleihung am Mittwoch im Ewerk eingeladen hatte.

Unterricht besser machen

Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto "Unterricht besser machen". Eine 50-köpfige Jury aus Bildungswissenschaft, Schulpraxis und Bildungsverwaltung hatte Anfang des Jahres 20 Schulen aus 81 Bewerbungen ausgewählt. Der Deutsche Schulpreis bewertet die Qualitätsbereiche "Unterricht, Leistung, Umgang mit Vielfalt, Verantwortung, Schulklima, Schulleben, außerschulische Partner und Schule als lernende Institution". Diese Merkmale sind als Kennzeichen für gute Schulqualität anerkannt. Für fünf der insgesamt 15 nominierten Schulen wurden Preise ausgelobt. Dotiert mit dem Hauptpreis in Höhe von 100 000 Euro und jeweils 30 000 Euro für die vier weiteren Preisträger.

Die erste Begegnung der nominierten Schulen fand am Abend vor der Auszeichnung statt. Drei Schülerinnen, Rektor Rainer Kropp-Kurta und Konrektorin Eugenia Remisch waren geladen. Bürgermeister Marcus Türk, Schulamtsdirektor Ralf Schneider vom Schulamt Donaueschingen und weitere Vertreter der Schule komplettierten die Delegation am Mittwoch, am Tag der Verleihung.

Unter den besten 15 Schulen

Bundeskanzler Olaf Scholz, der den Hauptpreis im Ewerk überreichen sollte, war an Corona erkrankt. Seine Rolle übernahm die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark Watzinger. Die Aufregung wuchs. Die Preise in Höhe von 30 000 Euro gingen an die Havelmüller-Grundschule in Berlin, die IGS Buchholz in Buchholz, das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden und die Deutsche Europäische Schule in Singapur. Den Hauptpreis überreichte Stark-Watzinger. Sie betonte, gute Schulen und ihre innovativen Konzepte müssen sichtbar gemacht und gewürdigt werden. Das leistet der Deutsche Schulpreis.

Auf die vorderen Plätze reichte es für die GWRS am Ende nicht. Das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Waren gewann den mit 100 000 Euro dotieren Schulpreis 2022. Die GWRS wie die weiteren Finalisten erhielten eine Anerkennung von 5000 Euro. Das hervorragende Ergebnis schmälerte es keineswegs. Die Schulen sind eigentlich alle preiswürdig, sagte Moderator Mirko Drotschmann. Villingendorf war unter den besten 15 Schulen dabei. Die Reise nach Berlin wurde freilich auch für weitere Besuche genutzt. Noch am Nachmittag ging es in die Irische Botschaft und am Tag der Rückreise, am Donnerstag, besuchte die Villingendorfer Delegation Maria-Lena Weiss aus dem Bundeswahlkreis Rottweil-Tuttlingen.