Der Musikverein Dinglingen sorgte auf dem Schutterlindenberg für gute Unterhaltung. Foto: Baublies

Baumstellen, morgendliche Blasmusik, Hocks und mehr: Rund um den 1. Mai herrschte in der südlichen Ortenau gute Laune.

Das Wetter war am Maifeiertag wunderbar. Daher waren die vielen Maihocks in der Region allesamt gut besucht. Unsere Reedaktion hat – stellvertretend – das Fest des MV Dinglingen auf dem Schutterlindenberg und die Oldtimer-Ausstellung des MV Sulz an der Sulzberghalle besucht. Am späten Vormittag unterhielt der Musikverein aus Kürzell unter der Leitung von Gerald Arbogast die Besucher auf dem Lahrer Hausberg.

 

Irgendwann wurde es den Musikern zu heiß, also stellten Helfer Sonnenzelte auf. Auch viele Besucher waren froh, wenn sie einen Schattenplatz ergattern konnten.

Zum Hock des MV Sulz gehörte eine Ausstellung mit Oldtimern, historischen Traktoren und einigen Motorrädern, die ebenfalls liebevoll restauriert waren. Eine Isetta, fabriziert in den Bayrischen Motorenwerken (BMW), gehörte zur Luxusausführung der Gattung Kabinenroller.

Zum Hock des MV Sulz gehörte eine Ausstellung mit Oldtimern Foto: Baublies

Das Gefährt hat drei Türen, den charakteristischen Einstieg an der Front und zwei Hecktüren für die Sitzbank. Zugelassen ist das Fahrzeug, das sogar vier Räder hat, tatsächlich für vier Personen. Neben der Musik – die „Emus“ des MV Sulz unterhielten die Gäste im Zelt neben der Halle – gab es also reichlich Gelegenheit für sogenannte Benzingespräche.

An der Julius-Kaufmann-Hütte hatte der Schwarzwaldverein einen Maihock ausgerichtet.

Schuttertal und Seelbach:

Kräftig zugepackt haben rund 20 Zimmerer und zwei Zimmerinnen der in Schweighausen ansässigen Firma Elztal Holzhaus beim traditionellen Maibaumstellen. Zahlreiche Bürger folgten der Einladung des Dorfladens und fanden sich beim Parkplatz in der Ortsmitte ein. Als der prächtig geschmückte Maibaum stand, applaudierten die Zuschauer.

Anschließend ließ man den Abend auf dem Dorfladen-Gelände ausklingen. Für Unterhaltung sorgte die Bauernkapelle aus Ottoschwanden.

Am Dorfladen in Schweighausen wurde der Maibaum gestellt. Foto: Axel Dach

Am Tag darauf begrüßten die Musiker der Trachtenkapelle um 6 Uhr morgens nach dem „Betzeitläuten“ die Bürger der Gemeinde mit einem „Maiwecken“ von der Lourdes-Grotte aus. Auch auf dem Marienplatz vor der St. Antonius-Kirche spielte die Kapelle, danach zogen die rund 30 Musiker durch das Dorf.

Auch in Seelbach war am 1. Mai bei strahlendem Sonnenschein einiges los. Die „Schnaig-Hexen“ bewirteten am Alten Bantlehof in Wittelbach, der FSV Seelbach am Sportheim, der Ski-Club an der Sporthalle. Die Schützen grillten Steaks am Schützenhaus.

Rund um Friesenheim:

In Oberweier wurden mit dem Maibaumstellen die Feierlichkeiten zu zehn Jahre Jumelage im Juni 2024 eingeläutet. Aus diesem Grund wurden ach die beiden Wappen von Oberweier und Dorlisheim an den Maibaum gehängt – eine Premierre. 15 Gäste reisten aus Frankreich nach Oberweier an. „Das ist einfach nur Freundschaft pur. Nur so kann Europa gelingen“, sagt Gilbert Roth, Bürgermeister von Dorlisheim gegenüber der Lahrer Zeitung. Menschen, die sich einfach nur begegnen und die Freundschaft und den Zusammenhalt gemeinsam genießen. Es ist nicht das erste Mal, dass Roth zur Maibaumstellung nach Oberweier gekommen ist. Alle Besucher waren Gäste des Männergesangvereins Liederkranz, der zum Maibaumstellen mit der Feuerwehrabteilung Oberweier an die Waldmattenhalle eingeladen hatte.

So wie in Oberweier wurden auch die Maibäume in Friesenheim, Heiligenzell und Schuttern gestellt.

Die Wappen von Oberweier und Dorlisheim hingen in Oberweier am Maibaum. Foto: Bohnert-Seidel

In Friesenheim hat der Verein für Heimatpflege und Brauchtum wieder eine riesige Glocke aus Tannenreisig gebunden und den Maibaum farbenfroh geschmückt. Vom Rathausplatz zeigen alle Wappen der Ortsteile die Verbundenheit in der Großgemeinde. In der Regel ist die Vorbereitung der Tannen die ehrenvolle Aufgabe der Feuerwehren. Sie verfügen über ausreichend Kapazitäten. In Friesenheim hat sich die Handballabteilung auf den Weg in den Wald gemacht und der Feuerwehr das Prachtexemplar zu treuen Händen und zum Stellen übergeben.

In Heiligenzell bleibt das Maibaumstellen ganz und gar in den Händen der Feuerwehr. In vier Ortsteilen stehen bunt geschmückte Maibäume und ragen in den Himmel. Zum Maibaumstellen lädt in Schuttern immer die Vereinsgemeinschaft ein. Arbeitsteilung ist hier angesagt. Die Narrenzunft Kruttstumpe zieht in den Wald und holt reservierten Baum während die Gorilla-Gruppe den Baum stellt. Hier sorgt in der Regel die Feuerwehr für einen kleinen Umtrunk und sichert die Straße ab. Die Maibäume stehen jetzt im Wonnemonat Mai und erfreuen vor allem die Menschen, wenn sie daran vorbeigehen.

Rund um Ettenheim:

Erstmals fand in Münchweier am Abend vor dem 1. Mai ein kleiner Festzug mit zwei Musikkapellen statt: dem Musikverein Münchweier und der Musikkapelle Kappel. Sie begleiteten die Männer von „Hiddi im Brucktal“, die den Maibaum zum Festplatz trugen, wo er unter reichem Beifall der Besucher aufgestellt wurde. Das Maibaumstellen wurde von beiden Musikkapellen musikalisch umrahmt.

Der Bauwagenhock Münchweier bei der Winzergenossenschaft mit seiner Bewirtung durch den Bauwagentreff durfte sich über zahlreiche Ausflügler zum 1. Mai freuen. Geboten wurden Gyros, Grillwürste, Pommes und Flammenkuchen sowie Kaffee und Kuchen. Dazu gab es Rockmusik von Cleopha.

Beim Maihock in Wallburg war einiges los. Foto: Hiller

In Wallburg war ebenfalls viel los: Nach der Walpurgisnacht mit Hexenzauber am 30. April mit schönster Abendsonne machten sich am 1. Mai Familien, Wanderlustige oder Fahrradfahrer aus der ganzen Umgebung zum Bergeneck auf, um sich vom SC Wallburg bewirten zu lassen.

Das schöne Wetter sorgte auch in Grafenhausen für einen großen Ansturm: Hunderte Wanderer und Fahrradfahrer pilgerten am 1. Mai in den Niederwald, wo die Musikkapelle ihren Maihock veranstaltete. Der Sportverein half bei der Bewirtung der zahlreichen Besucher. Das gemeinsame Jugendorchester der Musikkapellen Rust, Kappel und Grafenhausen umrahmte musikalisch den Hock, so dass auch dort der 1. Mai fröhlich gefeiert wurde.

Ried und Rhein:

Die Gemeinden Schwanau, Meißenheim und Neuried hatten sich im Vorfeld zusammengesetzt und eine Karte mit allen Hocks von Altenheim bis Wittenweier erstellt. Sie luden dazu ein, den Feiertag „geMAInsam“ zu feiern und schlugen vor, per Rad die Feste abzuklappern.

Zahlreiche Radler haben so am 1. Mai das Feuerwehrhaus in Meißenheim angesteuert. Gegrilltes und erfrischende Getränke lockten die Ausflügler und luden zum Verweilen. So waren es nicht nur Bürger aus dem Ort, sondern auch Feuerwehrkameraden, die der Meißenheimer Wehr einen Besuch abstatteten.

In Meißenheim strömten die Gäste zum Maihock ans Feuerwehrhaus. Foto: Lehmann

Am Grill hatten die Helfer einiges zu tun und auch an den Getränkeständen ging angesichts der sommerlichen Temperaturen so manches kühles Bier oder Softgetränk über die Theke. Sichtlich eingespielt hat sich das Team am Standort des neuen Feuerwehrhauses und Kommandant Mika Jägle freute sich über den regen Zuspruch.

Die Freunde aus Plobsheim hatten Flammenkuchen im Angebot, der ebenfalls reißenden Absatz fand. Der Förderverein der Feuerwehr machte auch wieder auf sich aufmerksam und bot auf dem Fest Aperol, Lillet und Sekt an. Mit Espresso stand auch ein kleiner Wachmacher auf der Getränkekarte.

Zu den Kameraden der Kürzeller Feuerwehr wird am Vatertag an den Matschelsee zum Schnitzelessen eingeladen. Auch hier wird die Feuerwehr die Besucher mit Leckereien vom Grill verwöhnen.