Beförderungen und Ehrungen bei der Gutacher Feuerwehr (von links): Bürgermeister und oberster Dienstherr Siegfried Eckert Kommandant Stefan Herr, Michael Wöhrle und der stellvertretende Kommandant Björn Welke Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Gutacher Feuerwehr blickt auf vergleichsweise ruhiges Jahr / Reger Probenbetrieb

Mehr Proben und Übungen als tatsächliche Einsätze hat die Freiwiliige Feuerwehr Gutach vergangenes Jahr verzeichnet. Das war bei der Hauptversammlung zu hören.

Gutach. Kommandant Stefan Herr berichtete über das vergangene Einsatzjahr. Zieht man drei Alarmierungen zu Reisigfeuern im Sichtfeld der L 107 ab, mussten die Kameraden ein Dutzend Mal ausrücken. Als spektakulärster Einsatz ist die Kollision eines Lastwagens mit einem Güterzug Mitte August zu nennen. Die Wehr war viele Stunden hinweg in der Absicherung der Unfallstelle gefordert. Anfang Dezember wurde sie gleich zweimal zu einem Einsatz am Hausacher Tunnel alarmiert: Einem Fehlalarm folgte tags drauf ein "echter" Brandmeldealarm zu Übungszwecken.

Wie schon 2018 nutzten die Wehrleute das "ruhige" Jahr zu verstärkten Übungs- und Ausbildungsaktivitäten. Drei Kameraden haben die Sprechfunker-Ausbildung und zwei den Lkw-Führerschein gemacht, dem in diesem Jahr dann die Ausbildung zum Maschinisten folgen wird.

"Styropor für Arme" sorgt für Fragezeichen bei Kassenprüfern

Mit vielen Aktionen haben sich die Wehrleute ins Dorfleben eingebracht, seien es Dienstleistungen wie das Verteilen der Gelben Säcke und das Einsammeln der Christbäume, die Verkehrs- und Brandsicherung beim Martinsumzug, der gemeinsam mit dem DRK organisierte Blutspendetermin in der Festhalle, der Fahrdienst mit den Mannschaftstransportwagen hinauf zum "Bergfest" des Schwarzwaldvereins oder mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung die Kinderferienprogramm-Aktion.

Kassier Christian Aberle berichtete über ein erfolgreiches Feuerwehrfest. Mit den erzielten Einnahmen konnten der Jahresausflug zu den Feuerwehrfreunden nach Kehlegg, die Nikolausfeier und die Reparatur der "Strohmänner" finanziert werden. Letztere sorgte bei den Kassenprüfern ob des Beles "Styropor für Arme" für kurzzeitige Irritationen – gemeint waren Styropor-Teile für die Unterkonstruktion der Stroh-Feuerwehrmänner, die am Ortseingang für das Feuerwehrfest werben.

Bürgermeister Siegfried Eckert beförderte Oberfeuerwehrmann Michael Wöhrle zum Hauptfeuerwehrmann und Kommandant Stefan Herr vom Brandmeister zum Oberbrandmeister. Kommandant Herr durfte danach gleich noch die Ehrung für 25 Jahre aktiver Mitgliedschaft in der Feuerwehr entgegennehmen. In dem Vierteljahrhundert sind jetzt schon zehn Jahre als Kommandant enthalten.

Unter dem Eindruck seines Besuches in der Partnerstadt Mühlberg (Elbe) fielen Eckerts Grußworte ein wenig üppiger als sonst aus, könne sich Gutach doch einer funktionierenden Dorfgemeinschaft glücklich schätzen, in der die Feuerwehr ihren angestammten Platz habe und sich auch um den Nachwuchs keine Sorgen machen müsse. Wie gut die Wehr im Dorf beleumundet sei, spiegele auch die Spende über 10 000 Euro einer Gutacher Bürgerin wider, die Ende Dezember im Rathaus eingegangen sei.

Eckert zitierte abschließend aus einer Werbebroschüre für das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr ("es sind nicht die Bequemen und die Langsamen, die für sich den Weg zur Feuerwehr finden") und dankte mit Worten des Altkanzlers Helmut Schmidt den Wehrleuten und ihren Familien für ihren Einsatz.

Nachrichtlich erinnerte Eckert schließlich noch an die anstehende Sanierung des Dachs des Feuerwehr-Gerätehauses, mit Rücksicht auf den Ausgang des Ausschreibungsverfahrens konnte der Schultes hier aber noch keine Zahlen und Termine nennen.

Mit dem Abmelden macht’s sich Mancher zu einfach

Im Punkt "Wünsche und Anträge" wurde ein früherer Probenbeginn (19.30 Uhr statt 20 Uhr) und eine bessere Abmelde-"Kultur" diskutiert. Dank der sozialen Medien machten es sich manche Wehrleute mit Absagen für die montägliche Probe mitunter etwas zu leicht. Künftig muss man sich im Verhinderungsfall wieder direkt bei der Kommandantur abmelden.

Die Mannschaftsstärke der Wehr liegt unverändert bei 41 Aktiven. Zwei Abgänge durch Wegzüge und der Übertritt von Hauptlöschmeister Wolfgang Weinberger in die Alterswehr konnten durch die Aufnahme der beiden Jungfeuerwehrleute Manuel Kaspar und Alexander Blum kompensiert werden, dazu trat Pfarrer Dominik Wille der Gutacher Feuerwehr bei. Wille hatte sich schon in Bad Krozingen in der Feuerwehr engagiert und wird 2020 Lehrgänge der Grundausbildung besuchen.

Die Jugendfeuerwehr ist derzeit acht Mann stark.