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Niederschlagung der Badischen Revolution erfahrbar. Mit Kanonendonner wird Landeskunde lebendig.

Gutach - Mit Kanonendonner, Gewehrsalven und viel Pulverdampf haben am Sonntag etwa 40 Darsteller in historischen Gewändern die blutige Niederschlagung der Badischen Revolution von 1848/49 im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof nachgestellt.

Bereits ein halbes Dutzend Mal fand diese "Schlacht" auf dem Gelände des Freilichtmuseums statt und natürlich musste sich auch dieses Mal der wilde Haufen der Offenburger "Hecker-Gruppe" den vereinten Kräften der preußischen Truppen geschlagen geben.

Thomas Hafen erklärt die Hintergründe

Auf den Zuschauerrängen gab Thomas Hafen, der wissenschaftliche Leiter des Freilichtmuseums, bereitwillig Auskunft über den historischen Hintergrund der "lebendigen Landeskunde".

Mit schwarz-rot-goldenen Schärpen, dem roten Halstuch und natürlich dem berühmten Hecker-Hut mit Fasanen- und Hahnenfeder auf dem Kopf verschanzten sich die wackeren Handwerksleute und Bürger um ihren Anführer Eugen Winkler mit dem Freiheitsruf auf den Lippen hinter den Barrikaden aus umgestürzten Handkarren und hielten mit Kanonenschüssen und Vorderlader-Gewehren die preußischen Truppen auf Abstand.

Ein Soldat der Truppen des Badischen Großherzogs hatte die Fronten gewechselt und unterstützte als Überläufer in der Uniform des Großherzoglichen Badischen Jäger-Bataillons die Freischärler. Mit dem Eintreffen der der Kavallerie – dargestellt durch fünf Berittene der Bürgergarde Gengenbach, Kommandant Werner Friedmann nahm als einfacher Musketenträger an dem Schauspiel teil – wendete sich das Glück. Es gelang den Preußischen Truppen – dargestellt von der Bürgerwehr Riedlingen unter der Kommandantur von Hauptmann Peter Bucher und Oberleutnant Albert Kappeler – schließlich die Niederschlagung des Aufstands.

Für das Abfeuern der historischen Vorderlader-Gewehre ist für die Darsteller der Besuch eines eineinhalbtägigen Lehrgangs zum Umgang mit Schwarzpulver Pflicht. Dem Gehörschutz wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So bekam auch der "Berichterstatter" des Schwarzwälder Boten ein Pärchen Gehörschutzstopfen in die Hand gedrückt.