Bürgermeister Siegfried Eckert (links) und Werner Hillmann (rechts) freuten sich, mit Jürgen und Sabine Prescher vom TuS Gutach motivierte Vereinssprecher gefunden zu haben, die Gutacher Ehrenamtlichen vertreten.Foto: Weimer Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrenamt: Sabine und Jürgen Prescher sind die Nachfolger von Werner Hillmann / Einstimmige Wahl

Gutach hat zwei neue Vereinssprecher: Sabine und Jürgen Prescher übernehmen gemeinsam das Amt von ihrem Vorgänger Werner Hillmann. Die Gutacher Vereinsvertreter haben das Ehepaar einstimmig am Mittwoch gewählt.

Gutach. Zur außerordentlichen Versammlung hatten Bürgermeister Siegfried Eckert und der scheidende Vereinssprecher Hillmann eingeladen, der bereits im vergangenen Herbst bekannt gab, sein Amt, das er liebevoll "Traumjob" nennt, nach knapp zwölf Jahren abgeben zu wollen.

Eckert ging beim Treffen im Gasthaus Krone noch kurz auf einige Höhepunkte von Hillmanns Amtszeit ein. Dazu gehörten beispielsweise der 70. Geburtstag von Ansgar Barth, verschiedene Vereinsjubiläen, die Bewirtungen von Festen und Anlässen im Ort, und das Verabschieden und Willkommenheißen von Pfarrern beider Kirchengemeinden.

"Die Vereinsgemeinschaft in Gutach funktionierte und funktioniert immer gut", lobte Hillmann das gegenseitige Geben und Nehmen der verschiedenen Gruppen. Das Amt des Vereinssprechers übernahm er 2008 zu einem Zeitpunkt, als er gerade im Begriff war, den Vorsitz des Schwarzwaldvereins Gutach abzugeben. Natürlich habe die Aufgabe Arbeit mit sich gebracht, betonte er. "Aber mir wurde es immer sehr leicht gemacht", sagte Hillmann und dankte dem Bauhofteam, dem Festhallen-Hausmeister, der gesamten Gutacher Gemeindeverwaltung und allen Vereinen für die Unterstützung. "Ich wurde immer über den grünen Klee gelobt, dabei ist es die Vereinsgemeinschaft, die das Lob verdient hat", richtete Hillmann an alle Anwesenden. Er sei "absolut zuversichtlich", dass es sehr gut weitergeht.

"Einen Nachfolger zu finden, war nicht einfach", sagte Eckert, der Hillmanns "bravouröse" Arbeit hervorhob, die sowohl Zeit als auch Netzwerken bedeutet. Die Suche war letztlich aber erfolgreich – und so stellte der Bürgermeister mit Sabine und Jürgen Prescher zwei Kandidaten vor, die das Amt quasi als "Doppelspitze" übernehmen möchten. Die Idee, das Ehepaar zu fragen, ob sie sich das Amt vorstellen könnten, sei Eckert beim Schnurren im Gasthaus Sonne gekommen, wo Jürgen Prescher im Februar mit den Schnurranten "Die Gutacher" auftrat. Ein Besuch bei den Preschers zu Hause und ein wenig Überzeugungsarbeit später – dann waren zwei Kandidaten gefunden, die sich vorstellen könnten, das Amt zu übernehmen, schmunzelte Eckert.

"Wir waren schon sehr überrascht, als die Anfrage kam", berichtete Jürgen Prescher vom besagten Besuch. Auch wenn er den "offiziellen" Titel des Vereinssprechers trage und seine Frau Sabine Prescher formell die Stellvertreterin werde, möchten sie bewusst gemeinsam als Doppelspitze arbeiten und sich die Aufgaben teilen, so der 51-Jährige.

Beide wohnen seit 2002 in Gutach und haben zwei Kinder. Nur wenige Monate, nachdem sie vor 18 Jahren in die Bollenhutgemeinde gezogen waren, traten beide bereits in den TuS Gutach ein. "Wir sind schon richtige Vereinsmeier", erzählte Jürgen Prescher, der sich beim TuS als Übungsleiter für Skigymnastik und Langlauf engagiert, während Sabine Prescher Trainerin einer Mädchenturngruppe ist.

"In Gutach funktioniert es einfach. Sobald man Unterstützung von anderen Vereinen braucht, helfen andere – und man wird niemals abgewiesen", betonte Sabine Prescher. Beide hätten bereits in Großstädten gewohnt, aber es nie bereut, nach Gutach zu ziehen. "Wir wollten einfach, dass unsere Kinder in einem Dorf aufwachsen", sagte Jürgen Prescher. Das Besondere an der Vereinsgemeinschaft sei, dass in Gutach einfach viele "Macher" dabei sind, die nicht "um den heißen Brei" reden und sich unterstützen.

Die Vorsitzenden der Gutacher Vereine wählten beide einstimmig als Sprecher und wünschten dem Paar alles Gute für seine gemeinsame Aufgabe.

Für sein Engagement als langjähriger Vereinssprecher sollte Werner Hillmann bei der jüngst abgesagten Einwohnerversammlung geehrt werden. Dies wird noch nachgeholt.