Viele Fragen hatten die Feriengäste zu der Gutacher Tracht im Allgemeinen und den verschiedenfarbigen Bollenhüten im Besonderen (linkes Bild). Matthias Pfaffendorf wagte sich erfolgreich an die Zusammensetzung einer Schwarzwälder Kirschtorte (rechts). Fotos: Armbruster Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismusverein Gutach hat zu einem Heimatabend in das Hotel Linde eingeladen.

Gutach - Am Samstagabend hat der Tourismusverein Gutach zu einem Heimatabend im Hotel Linde eingeladen. Die Feriengäste wurden in die Geheimnisse der Gutacher Tracht eingeweiht und haben zudem das Entstehen einer Schwarzwälder Kirschtorte hautnah erlebt. Für die passende musikalische Untermalung des Abends sorgte eine Abordnung des Gutacher Akkordeonorchesters.

Nachdem die Gäste von Matthias Pfaffendorf, dem zweiten Vorsitzenden des Tourismusvereins Gutach, traditionell zu den Klängen der "Schwarzwald Marie" begrüßt wurden, konnten sie die Gutacher Tracht ausgiebig bestaunen.

Vor allem der Bollenhut als Symbol für den Schwarzwald hatte es ihnen angetan. Die 1,5 Kilogramm schwere, teilweise eingegipste Kopfbedeckung mit ihren 14 Wollbollen sorgte immer wieder für Diskussionsstoff. So kam beispielsweise die Frage auf, welche Bollenfarbe denn geschiedene Frauen tragen sollten, nachdem für die ledigen Frauen rote und für die verheirateten Trachtenträgerinnen schwarze Bollen vorgesehen waren. Fachkundig präsentierten die stolzen Trachtenmädels ihre Kleider und ihren aufwändigen handgemachten Kopfschmuck.

Neben den beiden Bollenhüten und der Männertracht durfte natürlich die Vorstellung der Brautkrone nicht fehlen. Das in liebevoller Kleinarbeit hergestellte Kunstwerk mit seinen glänzenden Perlen und Silberplättchen wird zur Hochzeit und von Ledigen auch zum Erntedankfest getragen. Dieser Scheppel wird in der Familie weitervererbt. Außer dem Kopfschmuck trägt die Braut zur Hochzeit ihre Tracht und eine Trachtenjacke, die mit einem Strauß Rosmarin, der für Fruchtbarkeit steht, geschmückt ist.

Kulinarisch wurden die Gutacher Feriengäste ebenso verwöhnt. Matthias Pfaffendorf wagte sich persönlich an die Zusammensetzung einer Schwarzwälder Kirschtorte. Die Zutaten hatte er bereits vorausschauend in zahlreichen Plastikschalen bereitgestellt, sodass er von so manchem Urlauber "verdächtigt" wurde, Vertreter eines gewissen amerikanischen Konzerns zu sein und seine Ware an den Mann bringen zu wollen.

Nichtsdestotrotz kosteten die Touristen gerne von der Schwarzwälder Süßspeise, auch wenn der hohe Gehalt an Kirschwasser und Sahne einige der Anwesenden zum Staunen brachte.

Im Anschluss ließen sich die Trachtenmädels und auch Matthias Pfaffendorf bereitwillig fotografieren und lieferten so ein schwarzwaldtypisches Fotomotiv fürs Familienalbum.

So klang der Heimatabend des Tourismusvereins beim gemeinsamen Kirschtorteessen und musikalischer Unterhaltung gemütlich aus.