Anni Brüstle (von links), Marie Moser, Annemarie Munz, Christel Moser, Gertrud Moser, Anita Schneider, Gerda Mellert, Ilse Brüstle, Else Brüstle und Christa Wöhrle sind Gründungsmitglieder Frauenchor Eintracht 1876 (linkes Bild). Inessa Schwidder leitet den Chor seit 20 Jahren. Fotos: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Gutacher Gesangverein Eintracht ehrt zwei Mitglieder für 65-jähriges Mitwirken

Den Gutacher Gesangverein Eintracht gibt es schon seit 1876 und er hat viele Höhen und Tiefen erlebt. Jetzt konnten gleich zwei Jubiläen gefeiert werden: Der Frauenchor besteht seit 65 Jahren und wird von Chorleiterin Inessa Schwidder seit 20 Jahren geführt.

Gutach. "Auf den Tag genau, am 14. Februar 1955 haben wir unsere erste Singstunde abgehalten", stellte Vorsitzende Christa Herdle bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Krone fest. Die damalige Aufführung der Operette "Winzerliesel" war die Initialzündung zur Gründung des Frauenchors erinnerte Herdle an die Ursprünge. Ihr Vater Ernst Brüstle war seinerzeit Vorstand. Der Gesangverein sei Gutachs ältester Verein sowohl in chronologischer als auch in biologischer Hinsicht wie die Vorsitzende scherzte.

Ältester Verein in zweierlei Hinsicht

Von Anfang an mit dabei waren Christa Volz und Ilse Köber. Im zarten Alter von 16 Jahren waren Christa Volz, erster Sopran, und Ilse Köber (Sopran und Alt) als 20-jährige junge Frau in den Chor eingetreten. Beide wurden für 65 Jahre Singen von Thomas Schenk, dem neuen Präsidenten vom Chorverband Kinzigtal, geehrt. "Ich bin nicht mal so alt wie Sie schon singen", staunte Schenk über die unglaubliche Leistung. Er überbrachte die Grüße des Präsidiums an den Verein und insbesondere an die zwei geehrten Damen. In Anerkennung ihrer Verdienste überreichte er die Ehrenbrosche des Badischen Chorverbands samt Urkunde. "Bleiben Sie gesund und weiterhin viel Spaß in einer tollen Gemeinschaft", wünschte Schenk den zwei Sängerinnen.

Mit dem Zitat von E.T.A Hoffmann "Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an", fasste Bürgermeister Siegfried Eckert seine Bewunderung für den Chorgesang im Allgemeinen und den Gutacher Verein im Besonderen zusammen. Das vor sechs Jahren erstmals vom Frauenchor organisierte und seither monatlich stattfindende Bürgercafé habe sich im Ort wunderbar etabliert. Das gemeinschaftliche Singen sei längst nicht aus der Mode gekommen, wofür der Frauenchor der beste Beweis sei. Eckert wünschte weiterhin viel Erfolg und überreichte Präsente seitens der Gemeinde.

Weitere Glückwünsche des Bürgermeisters und vonseiten der Sängerinnen galten der Chorleiterin Inessa Schwidder, die seit 20 Jahren das Ensemble leitet. Herdle betonte in ihrer Ansprache, dass Schwidder dem Chor hoffentlich auch ohne die Herausforderung, auf großen Konzerten zu singen, als "Chefin" erhalten bleiben möge.

Schwidder unterstrich in ihrer Dankesrede die große Herzlichkeit und Freundschaft, mit der sie seinerzeit aufgenommen wurde. Bei allem Auf und Ab sei es gut gelaufen. "Wir haben uns weder vom Zeitgeist noch der Überalterung unterkriegen lassen", so die Chorleiterin. Eine Menge sei in den vielen Jahren geschehen. Der schmerzlichste Einschnitt sei sicherlich gewesen, dass sowohl der Männer- als auch der gemischte Chor nicht erhalten werden konnte. "Musik ist nach wie vor mein Leben und gerne bleibe ich, bis das letzte Lied verklungen ist", bekannte Schwidder. Viel Lob und Dankesworte gab es auch von Vereinssprecher Werner Hillmann, der im Namen der Gutacher Vereinsgemeinschaft zum Jubiläum gratulierte. Vor den Ehrungen hatte Herdle Rückblick auf die Aktivitäten des abgelaufenen Berichtsjahres gehalten. Viele Liedvorträge und 296 Einsatzstunden bei den Bürgerkaffees sowie der Jahresausflug hatten das Jahr geprägt.