Renate Wasmer freut sich, mehr Zeit für ihre Enkelkinder zu haben. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Renate Wasmer verlässt nach 15 Jahren den Gemeinderat / Kinder- und Jugendarbeit ist ihr wichtig

Gutach - Renate Wasmer wird nach 15 Jahren den Gutacher Gemeinderat verlassen. Künftig will sie mehr Zeit für Privates und ihre fünf Enkelkinder zur Verfügung haben, ohne an Verpflichtungen gebunden zu sein, erklärt sie im Gespräch mit dem Schwabo.

"Es war eine tolle Zeit, die mich persönlich weitergebracht hat", bilanziert Renate Wasmer (SPD). Sie habe als Gemeinderätin viele Erfahrungen gesammelt, besonders in den vergangenen fünf Jahren als zweite Bürgermeister-Stellvertreterin. "Gemeindepolitik ist so nah am Bürger, sie betrifft einen ganz direkt – und das ist schon etwas Besonderes", erklärt sie ihre Motivation. Dass sie zwischendurch als einzige Frau am Ratstisch saß, sei manchmal nicht ganz einfach gewesen, der Frauenanteil im Gremium habe sich mittlerweile aber deutlich verbessert.

Der Fokus ihrer Arbeit habe stets auf der Kinder- und Jugendarbeit gelegen, was als Lehrerin und Mutter heranwachsender Jugendlicher auf der Hand gelegen habe. "Deshalb war ich auch im Kindergartenkuratorium engagiert und habe den Förderverein für Kinder und Jugendliche mitgegründet", berichtet Renate Wasmer. Weil der neue Kindergarten-Anbau so schnell auf den Weg gebracht worden sei, würde es auch bald wieder gute Bedingungen für Kinder und ihre Eltern geben, blickt sie auf die jüngste Arbeit des Gremiums.

"Es hat mir immer viel Freude bereitet, als Gemeinderat mitzubestimmen, zu gestalten und etwas zu bewegen", betont Renate Wasmer. Dabei seien es neben den großen kommunalpolitischen Themen oft auch augenscheinliche Kleinigkeiten gewesen, die das Zusammenleben ausmachen und das Dorf liebenswert machen würden.

Eine große Bewunderung habe sie in all den Jahren für die Jugendarbeit in den Gutacher Vereinen gehabt, die ehrenamtlich einen unschätzbaren Beitrag für das Gemeinwohl leisten würden. "Davon haben wir als Familie auch selbst profitiert und sind sehr dankbar. Das kann man nicht hoch genug einschätzen."

Natürlich sei man als Gemeinderat hin und wieder auch an Grenzen in der Gestaltung des Zusammenlebens gekommen und habe Einwohnern in deren persönlichen Belangen mitunter nicht helfen können. "Manchmal gibt es eben keine Lösung für beide Seiten, dann muss man Kompromisse finden." Und so wären Entscheidungen immer wieder mit Diskussionen verbunden gewesen, die auch bei unterschiedlicher Meinung der einzelnen Räte sachlich geführt worden seien.

Einige Sorgen hätte die gastronomische Versorgung Gutachs bereitet, die jetzt mit dem Neubau beim Freilichtmuseum ein Stück weit verbessert werde. "Das war ein tolles Projekt, das ich als Gemeinderat begleiten durfte", resümiert Renate Wasmer. Für die Zukunft würde sie sich wünschen, dass die Partnerschaften mit den Gemeinden Mühlberg und Stosswihr wieder intensiver gepflegt werden.

Renate Wasmer hat mit ihren Enkelkindern fünf gute Gründe, sich künftig mehr Zeit für die große Familie und Privates zu nehmen. Nach 15 Jahren wird sie aus dem Gemeinderat ausscheiden, obwohl sie die laufenden Projekte "Gasthaus Linde" und "Alemoserhof" gerne noch weiter begleitet hätte. Dem neuen Gremium wünscht sie stets sachliche Diskussionen und gute Kompromisse, weil man nicht immer einer Meinung sein könnte.