Mit ihrer Papierfaltkunst beeindruckte die Hornbergerin Sabrina Kreusche. Foto: Störr

Gutacher Hobbykünstler zeigen viel Kreatives von Fotografien bis zu Holzarbeiten.

Gutach - Ein kunstvolles Wochenende liegt hinter den Gutacher Hobbykünstlern. 23 Aussteller aus Gutach und der Partnergemeinde Stosswihr hatten die Festhalle in eine große Galerie verwandelt, in der es die unterschiedlichsten Freizeitbeschäftigungen zu sehen gab.

"Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit besteht darin, sich die Kunst als Erwachsener zu bewahren", eröffnete Martina Zwick die Ausstellung als Vorsitzende der Hobbykünstler. Der Schulchor hatte seinen Auftritt aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen müssen. Doch mit kreativer Kunstvielfalt, großer Tombola und einer großen Auswahl durch die Backkunst der Gutacher Landfrauen wurde viel geboten.

"Jeder Mensch ist kreativ"

Bürgermeister Siegfried Eckert begrüßte besonders den Club "Chamäleon" aus Gutachs elsässischer Partnergemeinde Stosswihr und meinte in Anlehnung an Joseph Beuys: "Jeder Mensch ist kreativ – da ist der Weg in eine Ausstellung nicht weit". Die Gutacher Hobbykünstler hätten es verstanden, aus ihrem Talent viel zu machen und würden sich im Dezember an der Ausstellung in Stosswihr beteiligen. "Sie haben mit ihren Arbeiten ein gutes Gespür bewiesen, die Unterschiedlichkeit macht den Reiz aus", befand Eckert.

Besonders bemerkenswert sei es, dass die ausgestellten Werke von Menschen geschaffen wurden, die nicht im Hauptberuf Künstler seien. Das kunstvolle Schaffen sei vielen ein Gegengewicht zum Alltag, der oft von Stress geprägt wäre. "Sie haben nicht nur ihre Begabung aktiviert, sondern nehmen am kulturellen Leben in Gutach teil", lobte Eckert und sah in der Kunst ein Kommunikationsmittel und einen guten Anlass zum Austausch. "Kommen Sie, sehen Sie, staunen Sie – und nicht zu vergessen: Kaufen Sie", lud er am Ende ein.

Lohnenswerter Rundgang

Ein Rundgang durch die Ausstellung lohnte sich, von dekorativen Holz- und Metallarbeiten im Foyer über kreative Handarbeiten und handwerkliche Arbeiten in Ton, Glas und Holz bis hin zu Perlenschmuck und Fotografien gab es viel zu entdecken.

Im Gespräch mit den Ausstellern wurden gerne Hintergründe erklärt und Einblicke in die Anfertigung gewährt. So hat sich die Gutacherin Anita Bruder beispielsweise auf Seifen spezialisiert, die sie mittlerweile in Filz aus Schafwolle verpackt. Damit ist der Badeschwamm quasi integriert, nach der Benutzung würde die Wolle wieder einwandfrei trocknen. Als Verkaufsschlager erweise sich derzeit die Filzseife mit Bollenhut-Motiv.

Johanna Schwidergall hatte selbst genähte Taschen im Angebot, die sie zugunsten eines Kindergartens im ugandischen Mityana verkaufte. "Dort werden in erster Linie Kinder von Alleinerziehenden betreut, die Hälfte der 120 Kinder ist mit dem HI-Virus infiziert", erklärt die Gutacherin. Gleich daneben hatte Sabine Gruber aus Lahr ihre "charaktergeprüften Gru-Bären" ausgestellt, die zugunsten von ruandischen Straßenkindern verkauft wurden. "Ich habe ein Jahr in Ruanda gelebt und habe mir die Unterstützung der Kinder zur Aufgabe gemacht", erklärt sie ihr Engagement.

Gutacher Motive

Ganz anders dagegen die Fotogrußkarten von Helga Aberle, die ihre langjährige Erfahrung als Angestellte eines Fotografen in ihrer Freizeit umsetzt. "Die Motive sind weitestgehend aus Gutach", erzählt sie über ihre Landschafts- und Pflanzen-Makro-Aufnahmen. Die eingefügten Texte würden weitestgehend aus der eigenen Feder stammen. Bücher in Hülle und Fülle gab es am Stand des Fördervereins Gutacher Kinder, die zugunsten des geplanten Spielplatzes beim Gasthaus "Hirsch" gegen einen Spendenbeitrag abgegeben wurden.

INFO

Einladung

Martina Zwick lud als Vorsitzende der Gutacher Hobbykünstler für kommenden Freitag, 1. Dezember, um 17 Uhr zur Krippenöffnung im Kurpark ein. Musikalisch umrahmt von den Jungmusikern der Trachtenkapelle, wird die Veranstaltung durch die Hobbykünstler bewirtet.