Über die vertiefte Freundschaft freuten sich (von links): Rudi Schroth, Wilfried Müller ("Club der Sackhüpfer"), Michaela Leven (Öffentlichkeitsarbeit Wildbad) Horst Biegert (Freilichtmuseum), Bürgermeister Siegfried Eckert (Gutach), Bürgermeister Ulrich Bünger (Wildbad), Margit Langer (Freilichtmuseum), Ortsvorsteher Uwe Traub aus Effringen und Thomas Hafen (Freilichtmuseum) Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Delegation aus Wildbad besucht Freilichtmuseum und unterzeichnet Kooperationsvereinbarung

Das Freilichtmuseum und die Gemeinde Gutach pflegen seit der Versetzung des Effringer Schlössles mit Wildberg eine besondere Verbindung. Am Freitag ist sie mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung vertieft worden.

Gutach. Gekommen war eine Delegation der Stadt Wildberg um Bürgermeister Ulrich Bünger und Ortsvorsteher Uwe Traub aus Effringen. "Die Zusammenarbeit des Dreigestirns aus den Kommunen Wildberg, Gutach und Vogtsbauernhof soll dauerhaft verankert werden", erklärte Margit Langer, Geschäftsführerin des Freilichtmuseums. Geplant ist unter anderem ein Zusammenwirken im Bereich von Marketingaktivitäten und Veranstaltungskooperationen.

Erstes sichtbares Projekt ist der historische Schäferwagen, den Wildberg gemeinsam mit dem dort ansässigen "Club der Sackhüpfer" gespendet hat. Dieser beherbergt seit dieser Saison eine Ausstellungseinheit zum Thema Schäferei in der Nachbarschaft des Effringer Schlössles. Ganz Wildbad sei bei der Eröffnung vor zwei Jahren dabei gewesen, erinnerte Langer an das große Festwochenende. "Besonders gefreut hat uns damals die Erklärung zur Übernahme einer Patenschaft des Schlössles", so Langer.

Die Patenschaft werde gelebt und sei nicht nur ein Lippenbekenntnis in der Euphorie des Eröffnungsfestes gewesen, betonte Thomas Hafen, wissenschaftlicher Leiter des Museumsteams. "Der Schäferkarren vervollkommnet das Ensemble und ist ein sehr beliebtes Fotomotiv bei den Besuchern", erklärte Hafen. Er verwies auf die Infotafeln nahebei, die Wissenswertes über die Schafhaltung früher und heute vermitteln.

Infotafel verweist auf Herausforderungen

Dabei werden auch aktuelle Herausforderungen in der Schäferei wie Nachwuchssuche und der Wolf in den Blick genommen. Gut durchdacht bei der Installation der Tafeln ist die begleitende thematische Verknüpfung mit ortstypischen Gesteinen wie Gneis, Granit und Buntsandstein.

Die Delegation sei gerne gekommen, versicherte der Wildbader Bürgermeister Ulrich Bünger. Es sei jedes Mal überwältigend, was das Museumsteam "draus macht" spielte er auf die gesamte Ausstellungseinheit rund um das Effringer Schlössle an. "In einem kurzen Spannungsbogen wird den Besuchern die Botschaft rüber gebracht", lobte Bünger. Besonderer Dank galt dem "Club der Sackhüpfer". Am Schäferwagen verkündet eine Plakette, dass er von dem Club gespendet wurde. Etwas wehmütig zeigte sich die Wildbader Delegation ob der Absage des traditionellen Schäferlaufs aufgrund der Corona-Pandemie. Zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg findet das Großereignis nicht statt.

"Dieses Wochenende wollten wir ja zu euch kommen" bedauerte auch Bürgermeister Siegfried Eckert. In seiner kleinen Ansprache betonte Eckert, dass die Gemeinde sehr stolz auf "unser Museum" und dessen Entwicklung ist. Da ihm bekannt sei, dass Bünger die Bollenhüte liebt, überreichte Eckert dem Amtskollegen eine symbolische Ausführung des Gutacher Markenzeichens.

Fehlen durften auch nicht die überaus leckeren Pralinés vom örtlichen "Dorfbeck".

Zur Eröffnung des "Effringer Schlössles" im März 2018 hat die Stadt Wildberg eine Patenschaft übernommen, mit der eine ideelle und finanzielle Förderung verbunden ist. Das 600 Jahre alte Landschloss aus Wildberg Effringen, Kreis Calw, erweitert das Spektrum der musealen Themen des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof in vielfacher Weise. Mit dem Gebäude eröffnet sich dem Besucher ein Blick in den Nordschwarzwald, in das Mittelalter und in eine andere Bauweise.