Stellten einmal mehr ihre große Klasse unter Beweis: Sophie-Marie Nattmann im Kopfstand mit ihrer Partnerin Caroline Wurth in der Lenkerstützgrätsche. Foto: Wurth Foto: Schwarzwälder Bote

Kunstradsport: Weltcup-Gesamterfolg

Die Halle in Erlenbach bei Heilbronn knisterte vor Spannung beim Kunstrad-Weltcup-Finale, denn die beiden Gutacherinnen Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth sorgten für einen echten Krimi, ehe ihr Gesamtsieg feststand.

Einen spannenden Samstagabend-Krimi boten die drei deutschen Kunstrad-Paare beim Weltcup-Finale in Erlenbach bei Heilbronn. Der Gutacher Zweier setzte sich aber ein zweites Mal durch und verbuchte den Gesamtsieg für sich. Auch in diesem Jahr gaben die beiden Deutschen Meisterinnen Nattmann/ Wurth die Weltcup-Führung nicht aus der Hand, es war allerdings bis zuletzt eine Zitterpartie.

Mit den höchsten eingereichten Punkten trat das Duo vom RSV Gutach als letztes Paar ins Scheinwerferlicht der Wettkampffläche. Davor präsentierten die momentanen Weltmeisterinnen Lisa und Lena Bringsken (RCV Böhl-Iggelheim) eine Kür, die mit insgesamt 132,43 Punkten belohnt wurde. Helen Vordermeier und Selina Marquardt (RV Oberjesingen) lagen sehr knapp dahinter mit 131,91 Punkten.

Wurth meinte: "Wir sind froh, dass wir das Finale erneut gewinnen konnten, ärgern uns aber über einen unnötigen Fehler der einen Doppelsturz und damit hohe Punktabzüge zur Folge hatte"

Die Kür der beiden Gutacherinnen verlief anfangs eingespielt, kleine Unsicherheiten reduzierten die aufgestellten 153 Punkte minimal. Bis zum Wechsel auf ein Rad leuchteten auf der Anzeige 146 Punkte auf. Zu zweit auf dem Rad drehten beide gekonnt ihre Runden. Bei der zweifachen Lenkerstanddrehung mit Nattmann auf dem Hinterrad stehend, verlor Wurth auf dem Lenker allerdings die Balance, beide mussten abspringen und die Punkte purzelten ebenfalls.

Schnell setzte Nattmann/Wurth die Kür fort, jedoch kürzten sie wegen dem Zeitverlust vom Sturz eine Übung ab, um rechtzeitig fertig zu werden. Am Ende wertete das internationale Kampfgericht die Kür mit 133,72 Punkten. Glücklich über den knappen Sieg schritten sie zur Siegerehrung, wo sie mit reichlich Wein aus den umliegenden württembergischen Hanglagen beschenkt wurden.

Einen gelungenen Saisonabschluss bescherte sich das zweite Gutacher RSV-Paar in der Besetzung Lisa Schwendemann und Dénes Füssel, die den Auftritt innerhalb des internationalen Starterfelds sichtlich genossen. Füssel sagte: "Für uns war die Weltcup-Serie ein tolles Ereignis. Alleine, dass wir in diesem Jahr an drei von vier Weltcups und damit an unseren ersten internationalen Wettkämpfen teilnehmen durften, war für uns auf jeden Fall etwas Besonderes". Mit ihrer schön stabil gefahrenen Kür erreichten die beiden 111,77 Punkte, was den sechsten Rang bedeutete.

Dieser Weltcup war für viele Kunstradsportlerr die Generalprobe für das kommende WM-Wochenende in der St. Jakobshalle in Basel. Die WM-Teilnehmer aus Macau, Hongkong und Japan sind längst angereist, so dass sie am nächsten Wochenende ihren Europa-Aufenthalt mit der Weltmeisterschaft in der Schweiz beenden können. Das Gutacher Paar Nattmann/ Wurth möchte vor allem am Sonntag ab 13.30 Uhr auf der Wettkampffläche stehen, aber dafür muss es sich erst noch am Samstagabend qualifizieren.

Der WM-Zeitplan

Freitag, 18.30 Uhr: Eröffnungszeremonie, Einmarsch der Nationen. Samstag, 19 Uhr: Qualifikation Zweier-Frauen. Sonntag, 13.30 Uhr: Finale Zweier-Frauen; 16.45 Uhr: Abschluss-Zeremonie.