Thomas Bauknecht (Vierter von rechts) referierte im Gasthaus Krone über die Vielfältigkeit und Zucht der Rosen. Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Blumen-Experte Thomas Bauknecht will Gutachern zur Gestaltung des Geländes Ratschläge geben

"Wie bring ich das dem Rat bei?" sei einer seiner ersten Gedanken gewesen, als die Gutacher Landfrauen kaum zu bremsen gewesen seien. Dies erzählte Bürgermeister Siegfried Eckert kürzlich bei einem Vortrag zum Thema Rosen im Gasthaus Krone.

Gutach. Eckert bezog sich auf einen gemeinsamen Ausflug mit den Landfrauen in das Rosendorf Nöggenschwiel. Dabei entstand die Idee, den Gutacher Kurpark in einen Rosengarten zu verwandeln. Bei der abschließenden Einkehr nach dem Ausflug gewannen die Pläne schnell an Dynamik und der Bürgermeister dachte anscheinend an das Gutacher Budget.

Damit das Unternehmen "Rosengarten" ein klares Konzept bekommt, lud Peter Hagmeyer vom Obst- und Gartenbauverein den Offenburger Rosen-Experten Thomas Bauknecht ein. Er sprach bei seinem Vortrag im Gutacher Gasthaus Krone über Rosensorten, ihre Pflege und Eignung für das Klima im Kinzigtal.

Er stellte zunächst die beiden weltweit wichtigsten Firmen für Rosenzucht, Kordes und Noack, sowie besonders beliebte oder widerstandfähige Sorten vor. Er empfahl den rund 30 Zuhörern, sich an ADR-Rosen zu halten. Der "ADR-Test" sei die härteste Rosen-Prüfung der Welt, nur 182 Sorten seien zur Zeit anerkannt. Die geprüften Blumen müssten sich drei Jahre lang ohne Pflanzenschutz bewähren und ihre Widerstandsfähigkeit besonders gegen Pilzkrankheiten beweisen.

Er stellte Rosen mit klangvollen Namen wie Grande amore, Souvenir de Baden-Baden, Elbflorenz oder Schneewittchen vor und beschrieb jeweils Farbe, Duft, Größe und Anspruch. Der Fachmann warnte beispielsweise vor den englischen Austin-Rosen. Diese gedeihen seiner Ansicht nach im Kinzigtal nicht.

Und so war Bauknecht auch gleich bei den Themen Schädlinge und Krankheiten der Rosen, wie beispielsweise echter und falscher Mehltau und ihrer Bekämpfung. Dem gefürchteten Sternrußtau fielen besonders alte Sorten zum Opfer, berichtete der Experte und warnte davor, diese neben neue Züchtungen zu pflanzen. Den Befall der Pflanzen mit Blattläusen, sah er gelassen. "Die kommen und gehen", war sein Kommentar.

Als es um die Insektenfreundlichkeit der einzelnen Sorten ging, bewertete Bauknecht auch potenzielle Rosenbegleiter und andere Gartenpflanzen nach diesem Kriterium.

In Bezug auf die Pläne zur Gestaltung des Kurparks in einen Rosengarten riet der Experte, dass sich zunächst alle Beteiligten, also unter anderem Michaela Wolf vom Gutacher Bauhof, Peter Hagmeyer sowie Bürgermeister und Gemeinderat, grundsätzliche Gedanken über die Struktur des Gartens und den Pflegeaufwand machen sollten. "Wenn Sie Rat möchten, komme ich gerne zu Ihnen", bot Bauknecht zum Abschluss des Vortrags an.

Da die günstigste Zeit für die Anpflanzung der Rosen der Herbst ist, wird das Vorhaben erst im Herbst 2019 Gestalt annehmen. Im Sommer 2020 wird der Kurpark dann hoffentlich in voller "Rosenblüte" stehen.