Sorgten für eine bestens gelungene zehnte Auflage der "Magischen Momente" in Gutach (von links): Alfred Metzler, Aaron Dewitz, Naoto, Susanne Nopper sowie Phil Seeholzer und Chris Krebs. Foto: Dorn

Zehnte Auflage begeistert mit mutiger Mischung. Carosi besteht "Feuertaufe".

Gutach - Für die Schlussvorstellung der "Magischen Momente" hat der künstlerische Leiter Alfred Metzler dem Gutacher Stammpublikum eine besonders hochkarätige Mischung zusammengestellt. Sie ging auf – und begeisterte das Publikum.

Eine Preisträgerin des deutschen Rock- und Pop-Preises, ein Clown aus dem weltberühmten "Cirque de Soleil", ein zweifacher Jojo-Weltmeister und zwei Schweizer Youtube-Millionäre: Metzler hatte am Dienstagabend groß aufgewartet.

Zum Auftakt bot die Musical- und Gospelsängerin Susanne Nopper Broadway-Melodien zwischen Cabaret und dem Musical Cats. Der Funke zum Mitsingen wollte zu diesem frühen Zeitpunkt aber noch nicht so recht auf das Publikum in der Gutacher Festhalle überspringen.

Mit frechen Grimassen und einigen "fiesen" Anschlägen auf die Ehrengäste in der ersten Reihe lockte Aaron Dewitz als "Herr Kasimir" das Publikum aus der Reserve. Seine pantomimische Darstellung "Wie alles begann" vulgo des Geburtsvorgangs mittels eines Hula-Hoop-Reifens und eines Luftballons war ein erster hintersinniger Gruß aus der Comedy-Küche.

Moderator und Spiritus Rector Metzler überbrückte mit der ihm eigenen Launigkeit die Umbaupausen mit kleinen magischen Momenten unter Einbeziehung des Publikums. Dabei bestand unter anderem Carlo Carosi, neu gewählter Vorstand der Sparkasse Haslach-Zell, mit einem Kartentrick seine magische Feuertaufe. Nach erfolgreich absolvierter Balljonglage wagte sich "Herr Kasimir" ins Metzler’sche Metier und zauberte mit Unschuldsmiene aus einem plüschigen Keinohrhasen einen Zylinder. Diese freche Persiflage bot den Fans der "Magischen Momente" genügend Gesprächsstoff für die Pause.

Royalen Besuch galt es nach der Pause zu begrüßen, enterte doch Naoto, der "König des Jojo-Spiels" die Gutacher Kunstbühne. Mit irrwitzigen, rasend schnellen Bewegungen, dazu schier mit seinen Jojos verwachsen, wirbelte der japanische Artist über die Bühne. Man konnte verstehen warum Metzler den zweifachen Jojo-Weltmeister als i-Tüpfelchen für die zehnte Auflage der "Magischen Momente" gebucht hatte.

Als Zeuge dieser Galavorstellung tauschte "Herr Kasimir" tief beeindruckt den Jonglage- mit dem Musikinstrumente-Koffer und leitete mit einem mit beiden Nasenlöchern gespielten Blockflötenduett über zum musikalischen Finale der Show.

Hardrock-Wölfe im Klassik-Schafspelz sorgen für fulminanten Schluss

Die Schweizer "Mozart Heroes" Chris Krebs und Phil Seeholzer erwiesen dabei als Hardrock-Wölfe im klassischen Schafspelz, schmeichelten sie sich doch mit Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und Mozarts Symphonie Nr. 40 beim Gutacher Publikum ein. Über die Stationen "Ghostbusters", Michael Jackson und Hits von Ed Sheeran sowie Avicii endeten sie schließlich in einem opulenten Metallica- und AC/DC-Medley. "Enter Sandman", "Thunderstruck", "Back in Black", "Highway to Hell" und als Zugabe "Paradise City" – noch eine weitere Zugabe mehr und Cellist Chris hätte seinem schon arg zerfaserten Bogen neues Hengsthaar aufziehen müssen. Nur wenige Bands dürften bis dato die ehrwürdige Gutacher Festhalle so zum Beben gebracht haben.

Nach dem Schlusslied "Time to say goodbye", für das Susanne Nopper im roten Kleid noch einmal auf die Bühne kam, verabschiedete sich Conferencier Alfred Metzler von seinem treuen Publikum. Die zehnte Gutacher Kunstbühne sollte auch seine letzte gewesen sein. Den "Magischen Momenten" werden 2019 einige Veränderungen ins Haus stehen, entgegnete Bürgermeister Siegfried Eckert auf die ersten Nachfragen unmittelbar nach dem Ende der Gala. Den Kulturfreunden ist zu wünschen, dass der angestammte Termin in der ersten Oktoberwoche auch weiterhin im Gutacher Kulturkalender bleiben wird.