Bürgermeister Siegfried Eckert nimmt im Beisein einiger Gemeinderäte die neue Fußgängerampel offiziell in Betrieb. Foto: Gräff

Neue B  33-Fußgängerampel am Gutacher Dorfparkplatz ist in Betrieb. Modernste Technik verbaut.

Gutach - Sie stehen keine 100 Meter voneinander entfernt: Am Dienstag ist in Gutach die neue B 33-Fußgängerampel am Dorfparkplatz in Betrieb genommen worden – in Sichtweite der älteren Rathausampel.

Zwei Anlagen so nah beieinander: Absicht oder Schildbürgerstreich? Diese Frage hat Gutachs Bürgermeister gestern klar beantwortet: "Die Rathausampel ist damals installiert worden, weil diese den Schulweg sichert", erläuterte Eckert gestern.

Die Kluser-Ampel sichere sowohl Radfahrer als auch Busfahrgäste und die Bergle-Bewohner. Die gestern offiziell in Betrieb genommene Anlage sei wichtig für den Kreuzungsbereich Sulzbachweg/Kirchstraße.

"Wir haben das Museum, zwei Kirchen, Kurpark, die Bushaltestelle, einen Arzt und eine Bank sowie den Verkehrsfluss aus dem Wohngebiet ›Grub‹. Bei dem hohen Verkehrs- und Fußgängeraufkommen musste zu deren Sicherheit eine weitere Ampel her", so Eckert. Dies bestätigt auch Peter Arnold vom Landratsamt Offenburg. "Laut aktuellen Messungen durchfahren auf der B 33 täglich etwa 12 000 Fahrzeuge die Gemeinde Gutach, davon sind etwa zehn Prozent Schwerlastverkehr", betont Arnold. Daher sei der Bau einer weiteren Ampel mehr als notwendig: "Sicherheit geht hier einfach vor", so Arnold.

Insgesamt seien vier Verkehrsschauen durchgeführt worden, auch ein Kreisverkehr wurde angedacht, allerdings wegen der Enge in dem Kreuzungsbereich Sulzbachweg/Kirchstraße wieder verworfen. Es wurde laut Arnold bei der Standortwahl der Ampelmasten zuvor alles ausgetestet: "Mittels eines extra für uns mit besonders langen Holzstämmen beladener Transporter haben wir ausgestestet, ob diese Fahrzeuge aus dem Sulzbachweg auf die B 33 ausfahren können, ohne den Ampelmasten umzuknicken."

Die rund 15 000 Euro teure Ampelanlage selbst ist das "modernste, was es derzeit auf dem Markt gibt", erläuterte Arnold. Die Anlage ist mit farbigen LEDs ausgestattet, die so kräftig leuchten, dass die Lichter von den Autofahrern beispielsweise auch bei tiefstehender Sonne gut zu erkennen sind. Und sparsam ist sie auch: Die älteren Lichtanlagen verbrauchen etwa 100 Watt, die neuen gerade mal acht Watt. Pro Fahrtrichtung gibt es drei Lichtanlagen.

Arnold erklärte die Technik der neuen Anlage: Diese ist mit zwei Radarsensoren ausgestattet. Drückt der Fußgänger den Ampelknopf, testet der obere Radarsensor die Verkehrslage. "Ist die Straße frei, kommt unmittelbar Grün für den Fußgänger, wenn nicht, dauert es etwa 15 Sekunden."

Ein weiteres Radarsensor prüft, ob die Grünphase für den Fußgänger beendet werden kann. "Sollte eine Gruppe oder gehbehinderte Menschen über die Straße gehen, wird die Grünphase verlängert, es kommt also jeder sicher über die Fahrbahn", erklärte Arnold. Natürlich müsse der Autofahrer hier als Partner mitdenken und die Fahrbahn beobachten.

Dies war gestern nicht der Fall: Kaum zeigte die Ampel für Fußgänger grün, rauschte ein Oberklasse-Fahrzeug durch – bei leuchtendem Rot.