Serge Rieger und Cindy Blum kennen sich vom Autoren-Netzwerk Ortenau/Elsass und treten gemeinsam auf. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Cindy Blum und Serge Rieger begeistern mit Liederabend im Kunstmuseum Hasemann-Liebich

Über einen guten Besuch ihres gemeinsamen Liederabends haben sich die Gutacherin Cindy Blum und der Elsässer Serge Rieger gefreut. Ihr neues Album "Passwort Heimat" präsentierte sie im Gutacher Hasemann-Liebich-Museum.

Gutach. "Das ist immer ein toller Ort für ein neues Projekt", begrüßte Cindy Blum die zahlreichen Gäste. "Grüß Gott – und herzlich willkommen in meiner Heimat." Die Autorin und Liedermacherin sei auf dem Gutacher Mattenhof aufgewachsen, der erste Auftritt mit einem neuen Projekt finde immer im Hasemann-Liebich-Museum statt. "Heimat ist auch dort, wo Menschen leben, die einem wichtig sind", befand Cindy Blum und verwies auf das Elsass, wo die Wurzeln mütterlicherseits liegen würden.

Sie lud zusammen mit Serge Rieger zur wunderbaren musikalischen Reise durch die Heimat, die bei dessen Besiedelung begann. Cindy Blum sang in "Passwort Heimat" von den ersten Siedlern, die entschlossen an ihr Handwerk gingen und ihre Wurzeln in die Erde drehten. Vom Passwort, das so alt sei wie die Heimat und der Wald, bis der gute alte "Sensenmann" die eigenen Zugangsdaten lösche.

Das Thema "Liebe" und ihre Facetten seien und bedeuteten Heimat, die Texte würden größtenteils aus der Feder des Kulturwissenschaftlers Thomas Hafen aus Oberwolfach stammen. "Vielleicht ist Liebe ja wie Wasser, das es in tausend Formen gibt", sang Cindy Blum intensiv und doch gleichermaßen unaufgeregt.

Serge Rieger begleitete die Lieder mit der Mandola, wenn er nicht selber sang. Er sei froh, dass er in Gutach wäre, trotz der Anfahrt von eineinhalb Stunden aus Surbourg (Nähe Hagenau). "Für Roberto Blanko wäre ich nicht gekommen – aber für Cindy Blum sehr gerne", scherzte er. Und dann sang er in Alemannisch sein Liebeslied: "In dinnem Blick gong ich spaziere und dät mich gern do drin verliere."

Bevor beide Liedermacher gemeinsam die "Wiehnachts-Glöckle" anstimmten, schob Rieger einen Werbeblock in eigener Sache ein: "Wenn ihr noch kein Plastik aus China gekauft hen, könne ihr eine von unsere CD kaufe. Die sin ganz frisch auf dem Markt."

Immer wieder gab es viel Applaus für die besondere Mischung aus einfühlsamen Liedern und ausgezeichneter Musik. Wenn die gebürtige Gutacherin Cindy Blum beispielsweise "Für das Kind, das ich war" sang: "Dass nichts vergeht, was damals war, dass die Antwort schon in allen Fragen steckt."

Kennengelernt hatten sich die beiden Musiker im Autoren-Netzwerk Ortenau/Elsass und in der Zusammenarbeit gemerkt, dass sie unabhängig voneinander die gleiche Melodie geschrieben hatten. Während in der Version von Rieger die zu kurze Kinderzeit thematisiert wurde, sang Cindy Blum von ihrer Art Welt. Eine wunderschöne und einfühlsame Ballade, die den warmen Applaus verdient hatte.

Und dann wilderten Thomas Hafens "Mädchen auf alten Bildern" musikalisch durch alte Schuhkartons, wurde "Ursulas Lied" neu vertont präsentiert und das Publikum zum Mitsingen aufgefordert.

Eine gute Stunde lang unterhielten die Liedermacher Cindy Blum und Serge Rieger mit den sehr gefühlvoll vorgetragenen Titeln. Als Zugabe präsentierten sie eine Schwarzwald-Version von Leonard Coens "Halleluja". Mit dem gemeinsamen "Gute Nacht Freunde" von Reinhard May war dann endgültig Schluss. "Eine sehr schöne Einstimmung auf den Advent, das hätte nicht besser passen können", brachte es Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert am Ende des Konzerts auf den Punkt.