Beim anschließenden Empfang im und um das evangelische Gemeindehaus nutzten viele die Gelegenheit, um sich persönlich von Imke und Mirko Diepen zu verabschieden. Die Trachtenkinder bezauberten mit ihren Tänzen. Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Pfarrer Imke und Mirko Diepen in feierlichem Gottesdienst verabschiedet / Es geht nach Heidelberg

Mit einem feierlichen Gottesdienst sind Imke und Mirko Diepen als evangelische Pfarrer von Gutach und Hausach verabschiedet worden. Die Trachtenkapelle, das Akkordeonorchester und der Gesangverein Eintracht umrahmten die Feier.

Gutach . Die Entpflichtung und Segnung des Pfarrer-Ehepaars oblag Dekan Frank Wellhöner.

"Abschied nehmen und Verabschieden ist eine Kunst. Wir üben sie gerade und Sie auch", begrüßte Imke Diepen die Gottesdienstbesucher. Passend zum Predigt-Text "Gott ist Licht, und ihn ihm ist keine Finsternis" blickten Mirko und Imke Diepen auf ihre beinahe elfjährige Amtszeit in Gutach und Hausach zurück.

Durch die bunten Fenster der Peterskirche seien viele Begebenheiten in ein buntes Licht gestellt und Menschen durch Gottes Wort ins rechte Licht gesetzt worden. Dass nicht immer alles eitel Sonnenschein gewesen sei, bedauerten beide und betonten: "Wir sind, wie wir sind – auch mit unseren Schatten". Gott nehme sie so in seinen Dienst.

Ganz persönliche Glanzpunkte

Wie viele lichte Momente es mit den Gutacher und Hausacher Gläubigen gegeben habe, wurde an Beispielen wie dem Krippenspiel oder den leuchtenden Kinderaugen in der Gemeindebücherei verdeutlicht. Die persönlichen Glanzpunkte waren für Imke Diepen "ein goldener Herbsttag im Gutacher Pfarrhaus, an dem unser jüngster Sohn Leander das Licht der Welt erblickte und Marei an einem tief verschneiten Wintertag als waschechtes Christkind zur Welt kam". Dass sie damit auch die beiden letzten, echten Gutacher geboren habe, betonte die Pfarrerin.

Wellhöner zitierte: "Auf die Pfarrer kommt es an" und befand: "Es klingt nicht typisch evangelisch, passt aber dennoch". Man lebe in einer Medien-Gesellschaft, die sich mehr auf einzelne Personen konzentriere. Pfarrer würden zu denen gehören, die in der Öffentlichkeit stehen. Die Herausforderung liege für sie darin, das Licht Christi in die Häuser zu tragen. "Ihr beide habt das in den vergangenen elf Jahren mit viel Freude getan", lobte Wellhöner, "ihr beide wart die Richtigen!"

Imke Diepen habe nach achtjähriger Vakanz mit großen Durchhaltevermögen eine neue Kirchengemeinde in Hausach aufgebaut. Mirko Diepen sei es gelungen, viele Gutacher Traditionen mit geistlichen Impulsen zu bereichern.

"Du warst ein sensibler, geistiger Begleiter in der Dorfgemeinschaft." Nicht das Rampenlicht sei Triebfeder des Handelns gewesen, sondern das Licht Christi. Seitens des Kirchenbezirks Ortenau gelte der Dank für alles, "was mit Herzblut geleistet wurde".

Für Imke Diepen geht es an das Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim, für Mirko Diepen in die Altstadtpfarrei Heidelberg. "Dankbarkeit und Wehmut, Zuversicht und Neugier werden euch begleiten", befand Wellhöner.

Im Anschluss an den Gottesdienst vermittelte Bürgermeister Siegfried Eckert seine Wertschätzung und bedauerte: "Den Verlust eines Menschen, der christliche Nächstenliebe vorlebte und eines Geistlichen, der in der Gesellschaft mit all ihren Verflechtungen präsent war". Er sei stets dem Mensch in seiner Gesamtheit begegnet, wissend um die Nöte und Ursachen, die einem gelingenden Leben manchmal im Weg stehen würden.

Hoffnung auf einen Engel, der sanft landet

In Richtung des Dekans bat Eckert: "Schicken Sie uns zeitnah einen Engel in Form eines Pfarrers, eine sanfte Landung sei heute schon versprochen". Vereinssprecher Werner Hillmann erinnerte an 107 Monate des guten Miteinanders und an viele Gottesdienste außerhalb der Kirchenmauern. Pfarrer Stefan Voß bedankte sich im Namen der Nachbar-Pfarreien für das gute und tragfähige Miteinander.

Kirchengemeinderats-Vorsitzende Rosemarie Armbruster erinnerte an den 1. September 2007, als Mirko Diepen als Pfarrvikar in Gutach ankam, am 16. September ordiniert wurde und am 12. Juli 2009 als Pfarrer von Gutach eingeführt wurde. "Du wirst uns fehlen!", brachte sie die Laudatio auf einen Nenner.

Pfarrer Thomas Krenz (Hornberg) wird für Hausach und Gutach die Vakanz-Vertretung bis 8. Oktober übernehmen. Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug wird dann als Pfarrerin im ständigen Vertretungsdienst die Vakanz-Verwaltung für Hausach und Gutach bis auf weiteres übernehmen. Gleichzeitig macht sie die Vakanz-Vertretung in der Kirchengemeinde Schiltach und Schenkenzell. Für Beerdigungen und Trauungen in Hausach wird Pfarrer Christian Meyer (Haslach) zuständig sein; Beerdigungen und Trauungen in Gutach übernimmt Pfarrer Thomas Krenz (Hornberg).