Die Natriumdampf-Hochdruckleuchtkörper (NAV-Leuchten) sollen gegen LED-Lampen ausgetauscht werden. Foto: Gräff

Gemeinderat entscheidet sich nach längerer Diskussion für die Einführung neuer LED-Leuchtmittel.

Gutach - Welche Farbe und welches Leuchtmittel soll Gutach nun künftig abends erleuchten? Diese sicherlich nicht weltbewegenden Frage hat die Gemeinderäte am Mittwoch in ihrer öffentlichen Sitzung beschäftigt. Und doch hatte die Sache Brisanz: Schließlich ging es hier um 10 000 Euro Mehrkosten.

Die Fakten: Im Zuge der Gestaltung der Seitenbereiche in der Gutacher Hauptstraße soll auch die Straßenbeleuchtung erneuert oder ergänzt werden. Rund 20 000 Euro soll die Maßnahme inklusive Material und Verlegearbeiten laut einem Angebot des E-Werks Mittelbaden kosten.

Als Leuchtkörper sollen laut Angebot in der Variante I wieder die gelb leuchtenden Natriumdampf-Hochdrucklampen (NAV-Leuchten) eingesetzt werden, die auch in den meisten übrigen Lampen im Ort verwendet werden.

Alternativ bietet das E-Werk in der Variante II zehn LED-Leuchten sowie die Umrüstung von neun NAV-Leuchten an. Der Krux: Diese Variante kostet über 11 000 Euro mehr. Außerdem gibt es die nicht in natriumgelb, sondern nur in den Farben neutralweiß oder warmweiß.

Beide LED-Lampen können übrigens derzeit im Ramsbachweg als Musterleuchten begutachtet werden. Favorit der Verwaltung war die teurere Variante mit der Argumentation, dass bei diesen Leuchtmitteln der Stromverbrauch nochmals deutlich geringer sei.

Zudem sollten die neun Leuchten – eine vor der Volksbank und acht beim Rathaus – auf LED umgerüstet werden, damit der Ort ein einheitliches Erscheinungsbild in der Lichtfarbe erhalte. "Das Gelb der NAV-Leuchten gibt es nicht bei den LEDs, so hätten wir zwei verschiedene Farben im Ort", sagte Bürgermeister Siegfried Eckert.

Neue LEDs erst nach 14 Jahren rentabel?

Dem konnten die Räte nicht unbedingt zustimmen. Rolf Schondelmaier (CDU) hatte eine Rechnung aufgemacht, nach der von einer Einsparung mittelfristig nicht die Rede sein könne, denn: "In 14 Jahren hat sich die Anschaffung finanziell erst gelohnt." Natürlich sei er für moderne Lampen, aber in diesem Falle sollte man noch etwas abwarten. Auch seine Fraktionskollegen Rainer Bell und Klaus Lehmann sprachen sich gegen die Umrüstung der bestehenden Lampen auf LEDs aus.

"Wir haben mit hellem Licht angefangen, jetzt soll wieder alles umgestellt werden, dass kann man dem Bürger nicht vermitteln", so Lehmann.

Mehrheit stimmt für die neue Technik

Die übrigen Gemeinderäte bejahten die Umstellung auf die neue Technik, wollten allerdings noch genauere technische Details wissen.

Auch Bürgermeister Eckert plädierte für die neue Technik und betonte, dass da ja schließlich auch noch Zuschüsse aus dem ELR-Programm fließen würden.

Mit drei Gegenstimmen entschied sich der Gemeinderat schließlich für die Variante II und die Vergabe der Arbeiten sowie des Leuchtenaustauschs an das E-Werk Mittelbaden zum Angebotspreis von rund 31 350 Euro brutto.