Noch sind die Folgen der Corona-Krise für den Gutacher Haushalt nicht absehbar. Symbolfoto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Etat: Gemeinderat beschließt Haushalt

Der Gutacher Gemeinderat hat den Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch nicht absehbar, in wie weit sich die Corona-Krise auf die Zahlen auswirken wird. Bei Bedarf muss im Herbst nachjustiert werden.

Gutach. Der Entwurf des Haushalts war in der Dezember-Sitzung bereits vorgestellt worden, jetzt stellte Kämmerer Thomas Blum die eingearbeiteten Änderungen in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag vor.

Der Haushaltsplan 2020 schließt im Ergebnishaushalt mit einem Fehlbetrag von 1 169 480 Euro ab, die durch Rücklagen aus den Vorjahren ausgeglichen werden. Zurückgestellt wurde die Überarbeitung der Grünanlage beim Kriegerdenkmal, das Anlegen eines Rosenbeetes im Kurpark wurde im Ansatz veranschlagt und zusätzliche Kosten für die Hangsicherung in der Hornberger Straße aufgenommen.

Der Finanzhaushalt weist einen Finanzierungsmittelbedarf von 1 578 080 Euro aus. Dort würden sich jetzt die sehr guten Steuerjahre 2017 und 2018 auswirken, man könne gegenwirken. "Aufgrund der vorhandenen liquiden Mittel zum Jahresanfang in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro kann dieser Saldo und somit auch der Haushalt ohne Kredite ausgeglichen werden", erklärte der Kämmerer dem Gremium, das in der Gutacher Festhalle tagte.

Kämmerer Thomas Blum stellt den Räten das Zahlenwerk vor

Die größten Investitionen ergeben sich durch den Kindergarten-Anbau (300 000 Euro), die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED (90 000 Euro), die Erneuerung der Heizungsanlage im Gemeindehaus (75 000 Euro), den Grunderwerb zur Anbindung des Sulzbachwegs, die Dachsanierung der Schule (70 000 Euro) und den DSL-Ausbau (300 000 Euro).

Größte Investition ist der Kindergartenanbau mit 300 000 Euro

In der mittelfristigen Finanzplanung stehen für das kommende Jahr die Anbindung des Sulzbachwegs an die Bundesstraße 33, der weitere DSL-Ausbau, die Sanierung und Ausstattung des Hochbehälters mit Fernwirktechnik sowie die Straßensanierung der Bühlstraße.

Allerdings geht der Gutacher Kämmerer Blum bei der Planung von einer stabilen Konjunkturlage aus, 2022 und 2023 könnten dann mit Investitionen in den Anschluss der Sporthalle an die Nahwärme-Station und den Anbau der Sporthalle wieder mit positiven Ergebnissen abschließen.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich so einstellt, wie es geplant ist. Aber man ist ja zuversichtlich und hofft, dass der wirtschaftliche Motor bald wieder anspringt ", befand Bürgermeister Siegfried Eckert nach der Vorstellung des Zahlenwerks.

In den vergangenen Jahren sei die Gemeinde Gutach immer so auf Sicht gefahren, dass die Investitionen überschaubar wären und die Pro-Kopf-Verschuldung nicht zu stark steige. "Von den vier großen Gutacher Firmen haben wir eine Vorauszahlung bekommen, sodass wir in diesem Jahr mit einem blauen Auge davon kommen könnten", so Eckert.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Thomas Albrecht (Freie Wähler) in Sachen Kindergarten-Förderung erklärte der Bürgermeister zudem: "Der Topf wird nicht mehr gefüllt, jetzt muss eine andere Möglichkeit gefunden werden. Stand heute Abend müssen wir davon ausgehen, dass wir die 130 000 Euro selber tragen."

Weitere Informationen: www.gutach-schwarzwald.de

Gemeinderätin Susanne Heinzmann (FDP) dankte Thomas Blum für die umfangreiche Arbeit. "Aber was fehlt ist die Klimatisierung der Festhalle", befand sie. Um der Lärmproblematik für die Nachbarn aus dem Weg zu gehen, müsse die Halle klimatisiert werden. "Wir können das Problem nicht aussitzen und müssen mindestens ein Angebot einholen."