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"Landschaft gibt es dort unendlich". Auf Luxus musste zwei Wochen lange verzichtet werden.

Gutach - Für zwei Wochen durch Kirgistan zu reisen, erfordert einen gewissen Mut und den Willen, auf Luxus zu verzichten. Jürgen und Susanne Schlüter sind die Reise angetreten – und haben faszinierende Einblicke sowie Fotografien mitgebracht.

Über ihre Reise berichten Susanne und Jürgen Schlüter am kommenden Samstag, 20. Februar, ab 19.30 Uhr im Gutacher Gasthaus Löwen am Park. In der audiovisuellen Bildtonschau lassen sie die Erlebnisse ihrer zweiwöchigen Reise im August 2015 Revue passieren. Vorher haben sie bereits mit dem SchwaBo über ihre Reise gesprochen.

Die organisierte Gruppenreise führte das Ehepaar Schlüter gemeinsam mit weiteren Teilnehmern und zwei Führern – einem einheimischen und einer deutschsprachigen – durch Teile des Landes. Die zwölfköpfige Reisegruppe verbrachte zunächst zwei Tage in der Hauptstadt Bischkek, um danach die Gegend um den großen Yssykköl-See zu erkunden. Dieser ist elfmal so groß wie der Bodensee und liegt auf 1600 Höhenmetern.

Schlaglöcher auf Hauptverkehrsadern, Schotterpisten, unansehnliche Zweckbauten: Schon in der Hauptstadt zeigte sich, dass ein westlicher Tourist in dem Land, das einst zur Sowjetunion gehörte, ein paar Abstriche beim Thema Komfort machen muss. Für die Schlüters und die übrigen Teilnehmer stellte das allerdings kein Problem dar. Mit der Gruppe sind sie jeweils in Kleinbussen von Ziel zu gefahren und vor Ort gewandert. Anders als in Deutschland gibt es in Kirgistan kein ausgebautes Wegenetz. Dem Führer nach sind die Wanderer also oft querfeldein unterwegs gewesen.

Eine Station war ein Jurtencamp auf mehreren 1000 Metern Höhe, in dem die Touristen unterkamen. Nachts seien die Pferde, die von den Kirgisen halbwild überall gehalten werden, nah an die Jurten gekommen. "Wenn man zur Toilette wollte, musste man zwischen den Pferden durch", erinnert Susanne Schlüter sich an diese Nähe zur Natur.

Die Landschaft, das wird in den Fotografien von Jürgen Schlüter deutlich, ist von Gegensätzen geprägt. Weite Ebenen, zerfurchte Gebirgsketten, bunte Städte. "Landschaft haben Sie da unendlich", sagt Susanne Schlüter.

Für die Schlüters ist es nicht die erste Wanderreise. Die Initialzündung, erinnert sich Jürgen Schlüter, habe die Reise des Schwarzwaldvereins 1999 nach Japan gegeben. "Dann gab es eine kleine Lücke, und als die Kinder aus dem Haus waren, haben wir das Reisen wieder angefangen", erzählt Susanne Schlüter. Das Ehepaar war unter anderem bereits in Vietnam, Marokko, Jordanien, dem Kaukasus, auf Korsika und auf Island.

Im kommenden Sommer ist eine USA-Reise geplant. Dabei buchen sie grundsätzlich betreute Gruppenreisen. "Wir hätten gar nicht die Zeit dazu, das alles selbst vorzubereiten", sind die beiden sich einig. Die Ziele selbst wählen sie danach aus, ob der Zeitraum, in der die Reise stattfindet, für sie machbar ist. Und danach, wie bekannt das Reiseziel bislang ist. Die USA-Reise sei eher eine Ausnahme. Normalerweise reist das Ehepaar eher in Gebiete, die noch nicht jeder kennt.