Im Ramsbachweg soll ein Zweifamilienhaus errichtet werden. Dessen Abstand zur Straße beschäftigte den Rat. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Abstand eines Gebäudes zur Straße ist aus Sicht des Gremiums zu gering

Zwei Baugesuche haben am Mittwoch in der Gutacher Gemeinderatssitzung für Diskussionen gesorgt. Ein Bauherr möchte im Bereich Ramsbach ein Zweifamilienhaus mit Garage errichten.

Gutach. Sachgebietsleiter Fritz Ruf erläuterte die Lage und stellte fest, dass sich das Bauvorhaben innerhalb der Einbeziehungssatzung "Ramsbach" befindet und "nach Bauen im Innenbereich" zu bewerten ist. "Das Bauamt sieht keine Probleme", sagte Ruf.

Im Gemeinderat wurden jedoch fraktionsübergreifend die eineinhalb Meter Abstand des Gebäudes zum Ramsbachweg als zu knapp bemessen empfunden. Die Straße sei bekannterweise sehr schmal und Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr oft problematisch.

In Anbetracht der Tatsache, dass laut Bürgermeister Siegfried Eckert in dem Gebiet zwei weitere Baugesuche anstehen, soll das Gespräch mit dem Bauherrn gesucht werden. "Vielleicht ist der Antragsteller ja froh um die Hinweise", hoffte Eckert. Dem Antrag wurde einstimmig das Einvernehmen erteilt, doch wird der Bürgermeister dem Wunsch des Gemeinderats Ausdruck verleihen, dass der Baukörper einen Meter nach Westen versetzt werden soll. "Einen Anspruch auf diese Maßnahme haben wir nicht", stellte Ruf klar.

Im zweiten Baugesuch möchte der Betreiber der Adventure-Golf-Anlage das Areal optimieren. Damit ist gemeint, dass er auf den im Bebauungsplan bisher ausgewiesenen Teilflächen Fettwiese und dem Biotop eine Art "Hindernisparcours" einrichten will. "Es sollen keine Tiefbauarbeiten, wie Fundamentierung oder Ähnliches vorgenommen werden", erläuterte Ruf. Außerdem sollen im nördlichen Bereich an der Grundstücksgrenze zum Gasthaus Engel weitere Parkplätze angelegt werden.

Die Naturschutzbeauftragte Astrid Göldner inspizierte mit dem Bürgermeister die betroffenen Bereiche. Aus ihrer Sicht bestanden keine Bedenken. Der Nasswiesenkomplex hat sich vermutlich aufgrund der Trockenheit in den vergangenen Jahren in Richtung Osten verkleinert. Innerhalb des Grundstücks ist somit kein gesetzlich geschütztes Offenlandbiotop mehr kartiert. Die ausgewiesene Fettwiese wurde in der aktuellen Kartierung auch nicht erfasst.

Gemeinderat Florian Oßwald (SPD) stellte in den Raum, dass sich das gegenwärtige Ergebnis womöglich wieder ändere. Karl-Heinz Wöhrle (FDP) hatte kein Problem mit dem Antrag, denn die beabsichtigten Änderungen befinden sich innerhalb des seinerzeit genehmigten Bauplans. Mit einer Gegenstimme von Susanne Heinzmann (FDP) wurde dem Antrag das Einvernehmen erteilt.

Ohne Einwände nahm der Gemeinderat die Ausführungen von Planer Ralf Burkart vom Planungsbüro Fischer aus Freiburg zu dem Bebauungsplan "Auf der Ebene 1" zur Kenntnis und stimmte den Empfehlungen des Planers zu. Den dort ansässigen expandierenden Firmen soll die Möglichkeit für zusätzliche Erweiterungen auch in Zukunft gegeben werden. Der anschließende Satzungsbeschluss wurde einstimmig gefasst. Der Bebauungsplan entwickelte sich aus einem genehmigten Flächennutzungsplan und ist damit nicht genehmigungspflichtig.