Zu Beginn des Kindergartenjahrs gibt es in Gutacht einen Engpass. Foto: Jehle

Engpass in Gutacher Kindergarten: Unterbringung in altergemischten Gruppen erforderlich.

Gutach - Eine Ausnahmegenehmigung soll einem Engpass in den ersten zwei Monaten des neuen Kindergartenjahres abhelfen. Insgesamt reicht die Bedarfsplanung für 2019/2020 aus. In der Ratssitzung am Dienstag wurde dem Kindergartenbedarfsplan zugestimmt.

"Nach der aktuell gültigen Betriebserlaubnis stehen in sechs Gruppen insgesamt 107 Kindergartenplätze zur Verfügung, was grundsätzlich für den Bedarf ausreicht", erläuterte Kämmerer Thomas Blum den Sachverhalt. Lediglich zu Beginn des Kindergartenjahrs gebe es einen Engpass im Bereich der Altersgruppe unter drei Jahren. Einige Kinder müssen laut Blum in altergemischte Ganztagsgruppen untergebracht werden. Dort dürfen jedoch nicht mehr Kleinkindplätze belegt werden als Plätze für Kinder über drei Jahren.

"Bei acht Kindern kann diese Regelung nicht ganz eingehalten werden, weshalb eine Ausnahmegenehmigung für die ersten zwei Monate erforderlich ist", so Blum. Weiterhin teilte er mit, dass entgegen der bisherigen Praxis für die Bedarfsumfrage zum neuen Kindergartenjahr nur Eltern angeschrieben wurden, deren Kinder den Kindergarten noch nicht besuchen. Da sich am Angebot und der Betriebserlaubnis nichts ändert, bleibt es bei der Personalbedarfsberechnung von 10,85 Stellen und Leitungsfreistellung von 0,65 Stellen.

Für einen Kindergarten dieser Größe brauche es 100 Prozent Freistellung, um den Leitungsaufgaben gerecht werden zu können, fand Gemeinderätin Bärbel Schwendemann (SPD) und stimmte gegen die Bedarfsplanung. Bürgermeister Siegfried Eckert meinte, eine Leitung "nah am Kind" sei wünschenswert und im vergangenen Jahr sei die Freistellung bereits aufgestockt worden. Renate Wasmer (SPD), die aus dem Gemeinderat ausscheiden wird, empfahl dem Gremium eine Bedarfsumfrage hinsichtlich der Öffnungszeiten. "Wir hätten ja auch nie gedacht, dass einjährige Kinder in den Kindergarten gehen", verwies sie auf den fortdauernden gesellschaftlichen Wandel. Die Gemeinde sei dran, meinte Eckert. Mit der Erweiterung der Kita werde beispielsweise dem Trend zur Betreuung jüngerer Kinder Rechnung getragen.

Die Anpassung der Elternbeiträge sieht nach der gemeinsamen Empfehlung von Kommunen und Kirchen eine dreiprozentige Erhöhung vor. Um die Landesrichtsätze in den Kleinkind- und Ganztagsgruppen in den kommenden Jahren zu erreichen, wird dort um sechs Prozent erhöht. Gerade mal um die 17 Prozent der Kosten würden die Elternbeiträge decken, meinte der Bürgermeister, und das bei stetig steigenden Ausgaben. Die Anhebung wurde im Rat allgemein als moderat betrachtet, zumal Gutach soziale Staffelungen aufweise. Die angestrebte 20-prozentige Deckung sah der Kämmerer ohnehin als hypothetisch an, weil es "bei uns sehr viele Familien mit drei Kindern gibt". Die Gebühren werden monatlich für elf Monate erhoben und müssen von der evangelischen Kirchengemeinde als Träger noch in Kraft gesetzt werden.

Soziale Staffelungen für Familien mit zwei, drei, vier und mehr Kindern unter 18 Jahren:

Regelgruppe 30 Stunden/Woche: 128 Euro (98, 65, 22 Euro).

VÖ-Gruppe 32,5 Stunden/Woche: 160 Euro (123, 81, 28 Euro).

Halbtagsgruppe 25 Stunden/Woche: 102 Euro (78, 52, 18 Euro)

Ganztagsgruppe 40 Stunden/Woche: 313 Euro (234, 156, 50 Euro).

Kinderkrippe (ein bis zwei Jahre), 25 Stunden/Woche: 301 Euro (226, 151, 48 Euro.

Kinderkrippe oder AM-Gruppe (zwei bis drei Jahre) 25 Stunden/Woche: 214 Euro (164, 108, 37 Euro)

Kinderkrippe oder AM-Gruppe (zwei bis drei Jahre) 40 Stunden/Woche: 389 Euro (292, 194, 63 Euro)