Die Firmen Hermann Blum und Schneider Drehteile mit Sitz "Auf der Ebene" wollen ihre Betriebsgebäude Richtung Süden erweitern. Foto: Jehle

Bebauungsplansänderung zur Hallenerweiterung zweier Firmen wird aufgestellt.

Gutach - Die Firmen Hermann Blum und Schneider Drehteile mit Sitz "Auf der Ebene" wollen ihre Betriebsgebäude erweitern. Die dazu notwendige Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans erfolgt im zweistufigen Verfahren.

In der Gemeinderatssitzung hat das Gremium dem vorgestellten Entwurf vom Planungsbüro Fischer zugestimmt und die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen. Weiterhin wurde die Unterrichtung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange beschlossen. Auf der Ebene: Aktuell vorgesehen ist eine Hallenerweiterung von rund 1600 Quadratmetern. Um zukünftig Erweiterungen ohne Bebauungsplanänderung vorneh- men zu können, umfasst die Planung jedoch ein Baufenster mit einem Geltungsbereich von insgesamt rund 5400 Quadratmetern.

In der Sitzung stellte Ralf Burkart vom Planungsbüro Fischer den Entwurf vor. "40 Prozent der Fläche sind bereits ausgewiesen und daher muss laut Landratsamt der Flächennutzungsplans nicht geändert werden", erläuterte Burkart das Prozedere. Mit der im Süden der Firmen angrenzenden Wiese soll das Baufeld vorausschauend ausgedehnt werden.

Als Ersatz für die jetzigen Parkplätze soll die Wiese zwischen Hallenerweiterung und der Gutach ausgewiesen werden. Die Zufahrt soll von der Gemeindeverbindungsstraße "Singersbach" her erfolgen. Abzuwarten ist hier laut Burkart die Stellungnahme der Wasserwirtschaft zur Parkplatzzufahrt über den verdolten Abschnitt des dortigen Wassergrabens sowie eventuellen Auflagen hinsichtlich des HQ-100-Bereichs an der Gutach.

Weiterhin seien eventuell Schallschutzuntersuchungen hinsichtlich der Wohnhäuser an der Bahnlinie und der Bundesstraße erforderlich. Desweiteren können laut dem Planer auch Auflagen vonseiten des Naturschutzes wie unter anderem Ausgleichsmaßnahmen erforderlich werden. In der Grub: Das beschleunigte Verfahren hingegen ist bei der Änderung des Bebauungsplans "In der Grub" möglich. Damit soll auf den innerörtlichen Bauflächen eine ergänzende Bebauung mit zeitgemäßer Architektur ermög- licht werden. Die mittlerweile fünfte Änderung soll für das ganze Baugebiet gelten. "Wenn, dann wollen wir die Türen für alle öffnen", kommentierte Bürgermeister Siegfried Eckert den Beschluss. Zugelassen werden sollen unter anderem Flachdächer und für zwei Grundstücke werden auch die Baugrenzen geändert.

Weiterhin fordert laut Burkart das Amt für Waldwirtschaft, dass partiell eine Niederwaldnutzung im 30 Meter Bereich oberhalb des Wohngebiets sicherzustellen ist. Grund ist die steile Hanglage mit labilem Fichten Baumholz im Nordwesten und eine südwestlich angesiedelte Lärchenkultur.

In die schriftlichen Festsetzungen wurden außerdem Vermeidungsmaßnahmen zur Baufeldräumung hinsichtlich des Artenschutzes aufgenommen. Es sind mindestens zwei Stellplätze je Wohneinheit auf den privaten Grundstücken herzustellen (siehe Info).

Die Gemeinde lernt aus Erfahrungen: In vergleichbaren Gebieten hat es sich gezeigt, dass die meisten Haushalte über mindestens zwei Autos verfügen und deren Stellplätze teilweise nicht auf den jeweiligen Grundstücken nachgewiesen werden können. Auch bei dem Plangebiet ist davon auszugehen, dass ein Großteil der künftigen Einwohner einen auswärtigen Arbeitsplatz haben werden. Im Straßenraum können dort keine zusätzliche Parkplätze zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ist "In der Grub" nicht ausreichend an öffentliche Verkehrsmittel angebunden.